Pico-Satellit soll das Web weltraumtauglich machen
UWE-1 ist kleiner als eine Milchtüte
Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Technische Informatik der Uni Würzburg haben einen Satelliten konstruiert, der kleiner als eine Milchtüte ist. Der „UWE-1“ (Universität Würzburg Experimentalsatellit) wiegt ein Kilogramm und hat die Form eines Würfels mit einer Seitenlänge von zehn Zentimetern.
Derart kleine Satelliten werden als „Pico-Satellit“ bezeichnet. Trotz seiner geringen Abmessungen ist „UWE-1“ aber ein vollwertiger Satellit. Die Bodenkontrollstation des Satelliten befindet sich im Institut für Informatik der Uni Würzburg. Konstruiert wurde der Mini-Satellit um die Methoden der Datenübertragung im Internet für Weltraumbedingungen fit zu machen. Die Würzburger Wissenschafter wollen versuchen, die gängigen Internet-Protokolle an die erschwerten Bedingungen anzupassen. „Unser Ziel ist es, den Satelliten vernünftig ins Erdnetz einzubinden“, erklärt Klaus Schilling (Bild), Professor an der Uni Würzburg. „Die Würzburger Bodenkontrollstation ist deshalb über Standard-Internet mit weiteren Empfangsantennen in Stanford (USA) und Tokio vernetzt. So können wir die von UWE empfangenen Daten über das normale Internet austauschen und weiterverarbeiten“, so Schilling.
Die UWE-1-Mission hat aber noch einen weiteren Auftrag: Der Würzburger Pico-Satellit trägt hoch effiziente Solarzellen, deren Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit im Orbit untersucht werden sollen. Sie bestehen aus Galliumarsenid und liefern eine Energieausbeute von 28 Prozent. Herkömmliche Zellen aus Silizium schaffen hingegen nur 15 Prozent. UWE-1 wird am 25. August vom russischen Weltraumbahnhof Plesetsk aus mit einer Cosmos-Rakete in seine Umlaufbahn geschossen. Mit dabei sind ein japanischer und ein norwegischer Pico-Satellit sowie der „SSETI-Express“. Der Kleinsatellit „SSETI“ wurde von Studenten im Rahmen der „ESA Student Space Exploration and Technology Initiative“ gebaut.
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