Fußgänger-Navigationssystem an der Saar-Uni entwickelt

Navigationshilfen aus dem Autocomputer haben sich bewährt. Die nützlichen Systeme helfen bei der Routenplanung sowie bei Fahrten durch fremde Städte und liefern aktuelle Zusatzinformationen wie Staumeldungen oder wo sich die nächste Tankstelle befindet.

Ein ähnliches System zur Unterstützung von Fußgängern wurde jetzt an der Saar-Uni entwickelt. Im Fachbereich Informatik entstand nun eines der leichtesten und kleinsten Systeme, das in der Lage ist, z.B. Besuchern des Saarbrücker Campus den Weg zu weisen. Die Hauptkomponenten des ARREAL-Systems sind ein leicht zu tragender Rucksack, ein Mini-Monitor, der so klein ist, dass er an der Brille des Benutzers befestigt werden kann und eine speziell entwickelte Zweiknopf-Bedieneinheit.

Eine besondere Schwierigkeit bei der Unterstützung von Fußgängern konnte mit Arreal überwunden werden: Während Autos an Straßen gebunden sind, bewegen sich Fußgänger weitaus flexibler im Raum. Eine absolute Besonderheit des ARREAL-Systems ist die erstmalige Verbindung der Navigation im Freien und in Gebäuden. Während sich ARREAL im Freien auf Satelliten zur Ortsbestimmung verlässt, übernehmen diese Aufgabe im Gebäude spezielle selbstentwickelte Infrarotsender.
Mit dem „virtuellen Reiseleiter“ im Gepäck findet sich der Fußgänger überall zurecht – auf dem Flughafengelände, im Firmenkomplex, in Innenstädten – egal ob er sich gerade im Freien, in einem Gebäude oder einem öffentlichen Verkehrsmittel aufhält.

Außerdem reagiert ARREAL adaptiv auf die wechselnde Benutzersituation – d. h. es erkennt, ob es jemand eilig hat oder ob er nur gemütlich umherschlendert. Das Hilfesystem passt je nach Ort und Geschwindigkeit die Art und Menge der präsentierten Information automatisch an.

Das Hilfesystem ARREAL kann noch mehr: Neben der reinen Navigationsaufgabe unterstützt es z.B. Anfragen zu Gebäuden in der unmittelbaren Umgebung des Benutzers. Eine einfache Zeigegeste mit dem Bedienelement auf ein Gebäude genügt, um zusätzliche Infos abzurufen, etwa über das Innenleben und die Funktion des Gebäudes.
Dies ermöglicht eine nahtlose Verbindung zwischen realer und virtueller Welt.

ARREAL entstand im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 378 „Ressourcenadaptive Kognitive Prozesse“ am Lehrstuhl von Professor Wolfgang Wahlster im Rahmen zweier Diplomarbeiten.

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