Ursula von der Leyen gibt Startschuss für Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, hat heute den Startschuss zum bundesweiten Aktionsprogramm "Mehrgenerationenhäuser" gegeben. Bis Ende nächsten Jahres wird in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt Deutschlands ein Mehrgenerationenhaus eröffnet – 439 insgesamt. "Mehrgenerationenhäuser eröffnen Räume, die den Zusammenhalt der Generationen festigen.

Mit veränderten Familienstrukturen, schwinden selbstverständliche Begegnungen der Generationen. Die Weitergabe von Erziehungswissen und Alltagskompetenzen geht verloren, aber auch Erfahrung und Hilfe der älteren Generation für die mittlere und jüngere Generation bleiben oft ungenutzt", sagte Ursula von der Leyen bei der Auftaktveranstaltung in Salzgitter. "Mehrgenerationenhäuser erweitern den familienpolitischen Horizont auf die Generationenbeziehungen, die auch ohne verwandtschaftliche Bindungen immer wichtiger werden."

Mehrgenerationenhäuser erfüllen mehrere Kriterien: Alle vier Lebensalter müssen einbezogen werden: Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (über 50 Jahre) und Hochbetagte. Die Einrichtung muss den Menschen in ihrer Umgebung generationsübergreifende Angebote machen. Kinderbetreuung muss sich in dem Angebot finden. In dem Projekt arbeiten Freiwillige und Angestellte auf gleicher Augenhöhe zusammen. Ein Mehrgenerationenhaus soll sich zu einer Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe vor Ort entwickeln und mit lokalen Wirtschaftsunternehmen kooperieren. Mehrgenerationenhäuser schaffen moderne Netze, die die Prinzipien der Großfamilie in moderne Sozialstrukturen übertragen.

"Die Gemeinschaft der Generationen, wie sie in einem Mehrgenerationenhaus stattfindet, kann und soll ein Vorbild für ganz Deutschland sein", so von der Leyen weiter. "Das Motto 'Starke Leistung für jedes Alter' ist Programm. Wir wollen das Miteinander der Generationen und die den Kreislauf des Gebens und Nehmens zwischen den Generationen im ganzen Land fördern und lebbar machen."

In einer Zeit des demografischen Wandels schafft dieses Aktionsprogramm eine Plattform für bürgerschaftliches Engagement und zeigt, dass die Generationen auch außerhalb der Familie voneinander profitieren und sich gegenseitig bereichern. "Unser Ziel ist es, Mehrgenerationenhäuser als Drehscheiben für Dienstleistungen zu etablieren, die Menschen verschiedenen Alters wirklich brauchen: Angefangen vom Wäscheservice oder Computerkurs für Internetbanking über die Leih-Oma bis hin zum Mittagstisch für Schulkinder und die Krabbelgruppe", erklärte von der Leyen.

"Mit attraktiven Angeboten für alle Lebensalter knüpfen Mehrgenerationenhäuser ein regionales Netz. Mehrgenerationenhäuser sind wie Bienenstöcke, voller Aktivität und Kommunikation. Der Honig, den sie produzieren ist gegenseitige Hilfe, die daraus entsteht, dass jeder Mensch seine Kompetenzen einbringt."

Sabine Genther, Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Salzgitter, beschreibt das Erfolgsrezept ihres Projekts so: "Wir bieten an, was die Menschen wirklich brauchen und wir schaffen ein Umfeld, in dem sich unsere Gäste wohl fühlen. Die Fähigkeiten der Generationen und das freiwillige Engagement der Menschen brauchen oft nur einen Ort, an dem sie sich entfalten können."

Die Bundesregierung stellt für das Modellprojekt insgesamt 88 Millionen Euro bereit. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten die 439 ausgewählten Häuser jährlich 40.000 Euro. Sie werden zudem durch eine Serviceagentur beraten und in ihren Wirkungen wissenschaftlich begleitet.

Einen Überblick über alle 59 in einer ersten Ausschreibungsphase geförderten Projekte finden Sie unter www.bmfsfj.de/mgh .

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