Kleinkinder: Fernsehen schadet der Psyche

Link zwischen TV-Konsum und Verhaltensauffälligkeit entdeckt

Kinder, die im Alter zwischen einem und drei Jahren Fernsehen, entwickeln mit sieben Jahren häufig Verhaltensauffälligkeiten, berichtet das Fachmagazin Pediatrics. Eine Studie des Children Hospital and Regional Medical Center in Seattle hat ergeben, dass jede Stunde TV-Konsum in diesem Alter die Rate an Verhaltensstörungen um fast zehn Prozent ansteigen lässt.

Zu den häufigsten dieser Verhaltensstörungen zählt die ADHD (Aufmerksamkeit-Defizit/Hyperaktivitäts-Störung). Die Studie der Experten hat ergeben, dass Fernsehkonsum die Hirnentwicklung offensichtlich wesentlich beeinflusst. Die Forscher kommen zum Schluss, dass Kinder unter zwei Jahren generell nicht vor der Flimmerkiste sitzen sollen. In den folgenden Jahren sollen Eltern den TV-Konsum genau überwachen und sich mit den Kindern nach dem Fernsehen beschäftigen, um so das Gesehene mit den Kindern gemeinsam so zu sagen zu „evaluieren“. In den USA leiden derzeit zwischen vier und 12 Prozent der Kinder an ADHD. Diese Erkrankung ist damit die häufigste Erkrankung unter den Kindern.

Studienleiter Dimitri Christakis, Kinderfacharzt am Children Hospital and Regional Medical Center, weiß von US-weiten Untersuchungen, dass Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren zwei bis drei Stunden vor dem Fernseher verbringen. 30 Prozent aller Kinder haben ein TV-Gerät in ihrem Schlafraum. TV-Konsum sorgt nach Ansicht der Forscher auch noch für vermehrte Fettleibigkeit bei Kindern sowie für aggressives Verhalten. „Gerade Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren sind besonders gefährdet, da im Gehirn wichtige Wachstumsschritte passieren“, so die Experten. Symptome von Verhaltensauffälligkeiten entstehen häufig während dieser Zeit.

Erst heute, Mittwoch, hat die oberösterreichische Jugendwohlfahrt darüber berichtet, dass von 7.000 untersuchten Kindern zwischen fünf und sechs Jahren mehr als 50 Prozent unter Sprachauffälligkeiten leiden. Die meisten Kinder haben so genannte Lautbildungsstörungen, das heißt, dass sie gewisse Laute nicht richtig aussprechen können. Viele Kinder haben auch Probleme mit der Satzbildung. Die Experten sehen unter anderem Wahrnehmungsstörungen durch Reizüberflutung als eine der Ursachen an.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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