Leidenschaft, die Leiden schafft, ist kulturbedingt

Wissenschaftler der Universität von Sunderland haben eine weltweite Studie zum Thema Eifersucht veröffentlicht.

Demnach sind die eifersüchtigsten Männer in Brasilien beheimatet, während in Japan die Männer am wenigsten eifersüchtig sind. Schwedische Männer und Frauen zeigten sich am meisten betroffen davon, dass ihr Partner eventuell Sex mit einer anderen Person haben könnte, berichtet BBC-Online.

Zwischen den Psychologen herrschen weltweit Konflikte darüber, ob Eifersucht eine evolutionäre Komponente oder eher eine kulturellen Hintergrund hat. Die Studie ergab jedoch eher eine kulturelle Tendenz, die für die Eigenschaft verantwortlich war. Generell sind in den meisten Kulturen Männer dann eifersüchtig, wenn sich die eigene Partnerin mit einem anderen auf Sex einlässt. Bei den Frauen war hingegen der emotionale Faktor einer anderen Person wesentlich wichtiger. „Männer wollen wissen, ob ihre Rivalen gut im Bett waren“, so Studienleiter George Brase von der Universität von Sunderland. „Frauen wollten in erster Linie wissen, ob ihr Partner eine andere Frau liebt oder nicht.“ Die Diskussion, welche psychologischen Effekte hinter dem Thema Eifersucht verborgen liegen, konnte Brase zumindest an einem Beispiel erläutern. „In Ländern, in denen eine hohe Fertilitätsrate herrscht wie zum Beispiel in Brasilien, waren Männer wesentlich eifersüchtiger als etwa in Staaten, wo die Fruchtbarkeit eine nicht so große Rolle spielte wie etwa in Japan.“ Das sei eine Begründung dafür, dass für Eifersucht immer noch eine evolutionäre Sicht der Dinge ausschlaggebend sei.

Eher zur evolutionären These tendieren auch andere Forscher, die etwa davon ausgehen, dass Eifersucht daraus entspringe, dass Männer nur ihre eigenen Kinder aufziehen und nicht jene eines anderen Mannes. Daher sind Männer daran interessiert, dass Frauen keine sexuellen Beziehungen mit anderen Männern eingehen. Darüber hinaus sei auch der substanzielle Zeitaufwand der Frauen zur Erziehung der Kinder einer der wesentlichen Punkte. Umgekehrt sind Frauen beleidigt über emotionelle Untreue, weil sie davon ausgehen, dass dies automatisch bedeutet, dass ihre Partner auch Sex mit anderen Frauen haben. Frauen gehen davon aus, dass Männer auch ohne Bindungswillen Sex mit anderen Partnern haben.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer