Zigerettenwerbung wirkt weniger bei liberaler Erziehung

Strenge Erziehung steigert Versuchung zu Rauchen

Jugendliche aus strengen Elternhäusern sind empfänglicher für Zigarettenwerbung als Heranwachsende, die eine liberalere Erziehung genießen. Die streng erzogenen Schüler lassen sich durch die in der Werbung vermittelten Schlagworte wie Unabhängigkeit, Coolness, Spaß und Spannung deutlich stärker zum Rauchen animieren. Das ist das Ergebnis einer Studie amerikanischer Wissenschaftler, über die das Fachmagazin „American Journal of Preventive Medicine“ berichtet.

Wie der Nachrichtendienst ddp berichtet, haben die Forscher der Universität in San Diego im Jahr 1996 1.641 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren nach dem Erziehungsstil der Eltern und nach den ihnen bekannten Werbespots und Werbeaktionen für Zigaretten gefragt. Drei Jahre später hatten von den strenger erzogenen Jugendlichen zwar nur halb so viele mit dem Rauchen angefangen wie in der Vergleichsgruppe. Doch waren sie im Verhältnis weitaus häufiger durch Werbeaktionen der Zigarettenindustrie zum Rauchen animiert worden, fanden die Wissenschaftler um John P. Pierce heraus.

Viele Eltern realisierten gar nicht, wie groß die Macht der Werbung auf die Heranwachsenden sein könne, schreibt Pierce. Die Wissenschaftler raten den Eltern, mit ihren Kindern über die Wirkung von Werbespots zu sprechen.

Media Contact

Erwin Schotzger pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer