Atmosphäre ist frei von Methan

Der Methangehalt in der Atmosphäre ist in den vergangen Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau geblieben. Dies geht aus einer Studie der University of California, Irvine (UCI) hervor, die gestern, Montag, veröffentlicht wurde. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Gas aufgrund der Ergebnisse nicht mehr zu den gefährlichen Treibhausgasen gezählt werden sollte. Weiters seien die Ergebnisse ein Indikator dafür, dass die Methanverschmutzung durchaus kontrollierbar sei. Gleichzeit veröffentlichte der britische Carbon Trust ein neues Konzept zur Messung der Kohlenstoffausstöße von Firmen, namens 'ökologischer Fußabdruck'.

Das Team um Sherwood Rowland und Donald R. Blake hat die vergangenen sieben Jahre die Luft am Meeresspiegel in Gebieten vom Nordatlantik bis Neuseeland gesammelt. Nach der Erhebung wurden die einzelnen Proben auf ihren Methangehalt hin untersucht und ein globaler Durchschnittswert errechnet. So wurde belegt, dass von 1998 bis 2005 der Methangehalt in der Luft um lediglich 0,2 Prozent pro Jahr zugenommen hat. Vergleichsweise hat der Methangehalt in der Troposphäre zwischen 1978 und 1987 insgesamt um elf Prozent zugenommen. Ab den 1980er Jahren hat sich nach Angaben der UCI das Wachstum auf 0,3 bis 0,6 Prozent pro Jahr verringert – mittlerweile ist es zu einem Stillstand gekommen.

Nun hoffen die Forscher einen Beweis dafür gefunden zu haben, dass die Methanverschmutzung kontrollierbar ist. „Die Quellen für Methanverschmutzung können natürlicher und menschlicher Natur sein. Darum ist es schwer zu sagen, warum die Werte nun sinken“, erklärt Herbert Formayer, Meteorologe an der Universität für Bodenkultur in Wien http://www.boku.ac.at , auf Anfrage von pressetext. Seiner Meinung nach handle es sich hierbei um natürliche Schwankungen, die vom Menschen nicht direkt beeinflussbar seien. „Die Abnahme des Methangehalts hat natürlich positive Auswirkungen auf das Treibhaus. Diese könnten aber leider nicht die CO2-Verschmutzung kompensieren“, erläutert Formayer. Immerhin sei CO2 für etwa 60 Prozent der Luftverschmutzung verantwortlich, Methan hingegen „lediglich“ für etwa zehn bis 15 Prozent.

Der Carbon Trust, eine unabhängige britische Organisation, die versucht, die Kohlendioxid-Ausstöße zu verringern, hat nun ein neues Konzept vorgestellt, das den gesamten Kohlendioxid-Ausstoß von Produkten und Dienstleistungen erheben soll. Wie Formayer im Gespräch erklärt, ist der ökologische Fußabdruck auch in Österreich nicht mehr unbekannt. „Es soll gezeigt werden, wieviel Energie gebraucht wird und wieviele Treibhausgase von der Produktion eines Produktes bis hin zum Konsum ausgestoßen werden“, führt Fromayer aus.

Wie Carbon Trust angab, soll so für jedes Unternehmen ein eigenes 'Bild' und ein gezieltes Konzept für die Reduktion des Treibgasausstoßes erstellt werden. Bisher haben nach Angaben der Organisation der Textilhersteller Walker und die Mediengruppe Trinity Mirror unter anderem einen ökologischen Fußabdruck erstellt, wodurch Energie im Wert von 2,7 Mio. Pfund und rund 28.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden konnten.

Im Gespräch mit pressetext erklärt Formayer, dass dieses Konzept kaum zu einem generellen Umdenken in der Industrie oder Wirtschaft führen wird. „Wenn die Ergebnisse aber auf den Verpackungen angegeben werden, würden sich vielleicht neue Maßstäbe für Konsumenten etablieren“, erläutert Formayer. Dies wäre zwar wünschenswert, die Gesetzeslage sei momentan aber noch nicht darauf ausgerichtet.

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Victoria Danek pressetext.austria

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