Wie trocken waren hier die Seen? Tagung zur Fluß- und Seegenese in Nordostdeutschland

Typisch für den Nordosten: der Krakower See, <br>Photo: Sebastian Lorenz

Die Geographie-Institute der Universität Greifswald und der Humboldt Universität Berlin und das Müritz-Nationalparkamt erwarten vom 26. bis zum 28. 2. 2002 auf Schloss Hohenzieritz bei Neustrelitz etwa 100 Deutsche, Polen, Dänen und Niederländer zu einer Tagung zur „Entwicklung der Flüsse und Seen in Nordostdeutschland im Verlauf der letzten 20000 Jahre“.

Im letzten Jahrzehnt gab es einen erfolgreichen Forschungsboom zur Erd- und Siedlungsgeschichte von Fluss- und Seenlandschaften Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs und Sachsen-Anhalts durch eine Reihe von Forschungsprojekten des Bundes, der Länder und von Forschungsträgern wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Die Paläoklimaforschung“, sagt Organisator Dr. Knut Kaiser aus Greifswald, „entwickelt sich rasant; die Notwendigkeit, für eine Beschreibung des jetzigen und des künftigen Landschaftszustandes einen Blick in die Landschaftsgeschichte werfen zu müssen, trägt Früchte.“ Da Flüsse und Seen häufig miteinander verbunden sind oder waren (bekannt dafür sind die Fluss-Seen-Landschaften von Havel und Spree im Berliner Raum), werden diese Lebensräume auf der Tagung auch zusammen und zudem aus dem Blickwinkel verschiedener Wissenschaften betrachtet. Die Themen in Hohenzieritz reichen von geologischen, paläobotanischen und archäologischen Beiträgen bis zur landschaftsökologischen Frage beispielsweise nach dem gegenwärtigen Zustand der Seen in der Region.

Für die Fachwelt spektakuläre wissenschaftliche Ergebnisse betreffen z. B. die früheren Flüsse und Seen auf dem Grunde der heutigen Ostsee, die gravierenden mittelalterlichen Wasserspiegelschwankungen in Seen der mecklenburgischen Seenplatte oder die detailliert rekonstruierte ökologische Entwicklung verschiedener Seen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Hinzu kommen Beiträge zur Relief-, Siedlungs- und Vegetationsgeschichte im Odergebiet wie auch in Vorpommern.

Wir laden zu einem Pressetermin während der Tagung am 27. 2. 2002 von 10.00 bis 10.30 Uhr

Für weitere Informationen steht Ihnen gern zur Verfügung
Dr. Knut Kaiser, Institut für Geographie, Universität Greifswald, Jahn-Str. 16, 17487 Greifswald zur Verfügung: Telephon: +49-3834-86-4522, Telefax: +49-3834-86-4501,
 E-Mail: knutkais@uni-greifswald.de

Media Contact

Dr. Edmund von Pechmann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer