Sauriersterben: Mexiko-Meteorit war nicht schuld daran

Bohrungen am Chicxulub-Krater verwerfen Theorie

Die Theorie, dass ein einzelner Meteoriteneinschlag in Mexiko zum großen Dinosaurier-Sterben geführt hat, haben die Forscher lange Zeit Aufrecht erhalten. Nun haben Wissenschaftler der Princeton University allerdings das Gegenteil bewiesen. Der Asteroid, der den Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatan verursacht hat, war um 300.000 Jahre zu früh, um das Massensterben der gigantischen Reptilien einzuleiten, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.

Das Paläontologen-Team um Gerta Keller hat bei der Jahrestagung der American Geophysical Union, die derzeit in New Orleans stattfindet, erneut Öl ins Feuer gegossen. Das Forscherteam hatte bereits vor zwei Jahren an der Theorie gezweifelt. Nun haben aber Bohrungen eindeutig bewiesen, dass der Einschlag des Asteroiden zu früh stattgefunden hatte, um sich derart auszuwirken. Die Forscherin glaubt dennoch daran, dass ein Meteorit zum Exitus der Reptilien geführt hat und ruft die Paläontologen dazu auf, sich auf die Suche nach dem tatsächlichen Verursacher zu machen.

Ganz unkritisch werden die Erkenntnisse des Forschungsteams allerdings nicht aufgenommen: Sean Gullick von der University of Texas in Austin zweifelt an der Verwerfung der „Chicxulub-Theorie“. „Das würde nämlich bedeuten, dass ein anderer großer Asteroid vor 65 Mio. Jahren den Planeten Erde getroffen hat“, meint Gullick. Dies sei aber sehr unwahrscheinlich. Der wissenschaftliche Disput hat damit erneut angefangen, denn Keller wurde vor zwei Jahren vorgeworfen, die Bohrkerne wären falsch gewesen, da sie lediglich einstürzende Kraterwände gewesen wären. Nun hat das Team 2.000 Kilometer nördlich des Kraters, im Brazos River Valley in Texas, jenem Ort an dem Trümmer des Meteoriten am besten untersucht werden konnten, erneut gebohrt.

Um auf Nummer sicher zu gehen, erhält das Team von Keller 40.000 Dollar von der National Science Foundation, um im Herbst 2006 erneut zu bohren. Diesmal am südlichen Ende des Kraters: 7.800 Kilometer südlich von Texas, nahe der Stadt Recife in Brasilien. Dann hofft die Forscherin endgültig Beweise für ihre Theorie zu finden.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer