Pflanzlicher Wundverband?

Die Erforschung der biotechnologischen Pluspunkte von natürlich vorkommenden Materialien soll mehrere Vorteile für die medizinische Gemeinschaft auf globaler Ebene mit sich bringen. Ein in Großbritannien ansässiges Forschungszentrum verzeichnet bereits Erfolge aus seinen Bemühungen.

Die Mitarbeiter des John Innes Centre in Großbritannien erforschen neuartige Wundverbände (Folien) auf Basis von Stärke aus Hülsenfrüchten, die als Ausgangsmaterial genutzt wird. Im Gegensatz zu den meisten synthetischen Polymeren, die zur Herstellung von Wundverbänden eingesetzt werden, sind stärkebasierte Polymere hydrophil und nicht hydrophob. Mit anderen Worten verhalten sie sich im Wasser stabil.

Dank der hydrophilen Eigenart dieser neuen Folien können diese hervorragend Flüssigkeiten aufnehmen und können somit als Träger antimikrobieller und antientzündlicher Verbindungen genutzt werden. Die Tatsache, dass diese neuen Folien im Wesentlichen pflanzlicher Natur sind, zeugt von den nichtallergenen Eigenschaften dieser Materialien. In Kombination mit antimikrobiellen Verbindungen können diese Folien Wundinfektionen verhindern.

Der wichtigste Wettbewerbsvorteil dieser neuen stärkebasierten Folien liegt in ihrer hydrophilen Charakteristik. Hierbei handelt es sich um ein revolutionäres Konzept bei Wundverbandsmaterialien. Diese Eigenschaft erlaubt die verbesserte Aufnahme von Flüssigkeiten, während gleichzeitig die strukturelle Integrität der Folien gewährleistet wird. So wird deren allgemeine Stärke, Flexibilität und Elastizität verbessert.

Die britischen Forscher suchen nun nach einem Unternehmen aus der Pharmabranche oder dem Gesundheitswesen, um diese Erfindung zu lizenzieren und das kommerzielle Potenzial des Produkts zu nutzen. Es wurde bereits eine Serie von Laborprototypen entwickelt, und die Patentabsicherung wird angestrebt.

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Kate Duggan ctm

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