Aktienmarkt: Intakter Trend

Beispielhaft für die gemischte Nachrichtenlage lässt sich die aktuelle Quartalsberichterstattung anführen. Jenseits des Atlantiks konnten die Unternehmen des S&P 500 ihren Gewinn im 3. Quartal um knapp 20 Prozent steigern und übertrafen damit die zu Quartalsbeginn herrschenden Prognosen von 14 Prozent deutlich. Zu beachten ist allerdings, dass parallel zu den verbesserten Q3-Zahlen eher moderate Ausblicke veröffentlicht wurden, so dass die Erwartungen an das 4. Quartal deutlich abwärts revidiert werden mussten.

Auch die aggregierte Gewinnwachstumsrate der DAX-Unternehmen wird in Q3 vermutlich höher ausfallen, als im Vorfeld mit 14 Prozent erwartet. Auf Basis der bereits vorgelegten Berichte wird die 20-Prozent-Schwelle vermutlich überschritten, die Expansionsrate der ersten beiden Quartale von jeweils 32 Prozent ist allerdings schon allein aufgrund der höheren Vorjahresbasis nicht zu erreichen. Die Tendenz eines abnehmenden Gewinnmomentums dürfte sich zwar auch in den folgenden Quartalen fortsetzen, größere Irritationen sollten hiervon aber nicht ausgehen. Da die Unternehmensgewinne in den letzten Jahren stärker gestiegen sind als die Aktienkurse, präsentieren sich die internationalen Aktienmärkte weiterhin attraktiv bewertet.

Für anhaltend hohe Nachfrage am Aktienmarkt sollte nicht zuletzt auch die starke Aktivität bei Fusionen und Übernahmen sorgen. Eine nach wie vor hohe Gewinnrendite gepaart mit anhaltend günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten dürften den Markt auch zukünftig in Bewegung halten. Neben industriellen Interessenten spielen hierbei zunehmend auch Finanzinvestoren, die über rekordhohe Liquidität verfügen, eine immer stärkere Rolle. Darüber hinaus rekrutiert sich auch aus Regionen wie Russland oder den OPEC-Ländern eine neue Klientel für Unternehmenskäufe, da der Anlagebedarf dank milliardenschwerer Gewinne aus Rohstoff-Erlösen derzeit extrem hoch ist. Auch Unternehmen aus aufstrebenden Wachstumsstaaten wie Indien oder China drängen sich zunehmend in die Käuferrolle.

Nach den fulminanten Kursgewinnen der vergangenen Monate scheint der deutsche Aktienmarkt auf den ersten Blick zwar reif für eine Konsolidierung. Die weiterhin günstige Bewertung sowie stabile Nachfragefaktoren begrenzen allerdings das Abwärtsrisiko. Gegen signifikante Kursrückgänge spricht zudem, dass der Aktienmarkt in der Vergangenheit gerade in den Monaten Dezember und Januar seine saisonal stärkste Phase hatte. Der hohe Anlagebedarf zum Jahresende bzw. Jahreswechsel könnte sogar für eine Fortsetzung der im Prinzip bereits im Juli begonnenen „Jahresendrally“ sorgen.

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Dr. Stefan Steib presseportal

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