Und was denkt der Bauch?

„Die besten Entscheidungen sind keine Kopfgeburten“, sagt Dr. Matthias Rosenberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Organisation und Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz. Die Tatsache, dass emotionale und unbewusste Prinzipien, das so genannte Bauchgefühl, unsere Entscheidungen maßgeblich beeinflussen, wird durch neue Forschungsergebnisse aus der Psychologie bestätigt.

Intuitive Entscheidungen sind zuverlässiger und stimmen uns zufriedener. Bis heute schien es unmöglich intuitives Wissen, Einstellungen und Visionen effektiv zu nutzen. Der Grund: Bisherige Verfahren waren zwar wissenschaftlich fundiert, aufgrund ihrer Komplexität aber für die Praxis nicht geeignet. Der wieder entdeckte Ansatz des amerikanischen Persönlichkeitspsychologen George A. Kelly vereinigt Theorie und Praxis und eröffnet Chemnitzer Wissenschaftlern im Ergebnis vierjähriger Forschungsarbeit einen Weg, das implizite Wissen von Mitarbeitern im Unternehmen nutzbar zu machen.

Erste Forschungsergebnisse werden vom 24. bis 26. November 2006 auf der ersten internationalen Konferenz „Personal Construct Psychology in Business Contexts“ in Chemnitz vorgestellt. Im Vordergrund steht der Mensch als Wissenschaftler. Die Professur Organisation und Arbeitswissenschaft hat dazu herausragende Wissenschaftler aus der ganzen Welt eingeladen, die aus erster Hand die neuesten Forschungsergebnisse anschaulich präsentieren. Ein Highlight der Konferenz ist der Professor of Constructivist Managerial Psychology, A. Devi Jankowicz, von der britischen University of Bedfordshire, der die Konferenzteilnehmer an die Theorie des „Making-Sense of Practice“ heranführt. Aus der Praxis referiert Thomas Landschof, Global Player auf dem Gebiet des „Strategic Networking“, der die Geheimnisse erfolgreicher internationaler Geschäftsbeziehungen lüftet. Der Unternehmensberater Frank Menzel von Festo Didactic stellt die Methode „SCIVESCO“ vor, mit der Einstellungen und Visionen sichtbar gemacht werden können. Hans-Peter Schulz macht im Rahmen seines Workshops „Do You Speak Transverbal?“ Organisationsaufstellungen erlebbar.

Das Konferenzteam um Dr. Rosenberger und seine Mitarbeiterin Sina Nitzsche hat sich mit der Veranstaltung besonders den Informationsaustausch zwischen wissenschaftlicher Forschung und praktischer Anwendung zum Ziel gesetzt. Daher wendet sich das Angebot nicht nur an etablierte Wissenschaftler und Praktiker sondern auch an neugierige Nachwuchswissenschaftler, die zusätzlich zum universitären Austausch den Kontakt mit Praktikern suchen.

Weitere Informationen zur Tagung, zum Programmablauf und zur Anmeldung finden Interessenten unter http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl5/pcpbc/ . Kontakt zum Konferenzbüro: Sina Nitzsche, E-Mail pcpconference@tu-chemnitz.de

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Mario Steinebach idw

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