Deutsche und afrikanische Wissenschaftler kämpfen gegen die Wasserknappheit in Westafrika

Dies schmälert die Überlebenschancen einer stark wachsenden Bevölkerung, die in Zukunft mehr Nahrungsmittel, Energie und Wasser brauchen wird. Wie man dieser Entwicklung begegnen kann, diskutieren ab dem 25. August mehr als 200 Wissenschaftler und Politiker aus Deutschland, Europa, Amerika und Afrika in Ouagadougou, Burkina Faso. Auch Forscher des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn stellen ihre Ergebnisse vor.

Um die Entscheidungsträger in der Region bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen, initiierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vor acht Jahren im Rahmen seines GLOWA Programms („Globaler Wandel des Wasserkreislaufs“) Forschungsprojekte in Ghana und Burkina Faso (GLOWA Volta) sowie in Marokko und Benin (GLOWA Impetus). Diese beiden Projekte stehen bei der Konferenz in Ouagadougou im Mittelpunkt.

So haben Forscher im GLOWA Impetus Projekt einen digitalen Atlas entwickelt, mit dem beispielsweise aufgezeigt werden kann, wie sich der Klimawandel auf die Wasserverfügbarkeit in den einzelnen Regionen auswirkt. Dieser Atlas ist durch die lokalen Nutzer einfach einzusetzen. Wissenschaftler im GLOWA Volta Projekt stellen ein Modell vor, mit dem sich der Beginn der Regenzeit besser abschätzen lässt. Die Landwirte können so besser planen und Ernteausfälle vermieden werden.

„Für Wissenschaftler aus dem Westen, die es gewohnt sind mit reichlich vorhandenen oder einfach zu sammelnde Daten zu arbeiten, war es nicht einfach, zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen“, sagt Prof. Dr. Paul Vlek, Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn (ZEF) und Leiter des GLOWA Volta Projekts. „Außerdem gibt es aufgrund der dringenden Probleme eine Tendenz zu schnellen, kurzfristig umsetzbaren Lösungen anstatt zu längerfristig angelegten Konzepten. Aber letztendlich hat vor allem die gute Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort dazu geführt, dass wir wissenschaftlich fundierte und praktisch anwendbare Lösungen für Klima- und Wasserfragen in der Region entwickeln konnten.“

Besonders stolz ist das ZEF auf den Beitrag, den es zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region und zum Aufbau institutioneller Strukturen leisten konnte. „So kommen von den über 80 Studenten, die wir im GLOWA Volta Projekt ausgebildet haben, 47 aus Afrika“, erläutert Vlek. „Die meisten von ihnen sind in ihre Heimatregion zurückgekehrt, um dort an einer nachhaltigen Umsetzung und einer langfristig angelegten Weiterentwicklung unserer Forschungsinvestition mitzuarbeiten.“

„Die Frage nach der Nachhaltigkeit und Fortsetzung der Forschungsaktivitäten in unseren Projektländern ist das Thema, das unsere marokkanischen und beninischen Kollegen besonders bewegt. In enger Absprache mit unseren Counterparts wird GLOWA IMPETUS daher in der letzten Phase das Capacity Development, insbesondere die Schulung in unsere verschieden Entscheidungsunterstützungssysteme, noch wesentlich verstärken“, sagt Prof. Dr. Barbara Reichert, Sprecherin des Bonner Teilprojektes des gemeinsam mit der Universität zu Köln durchgeführten IMPETUS-Projektes.

Die Konferenz wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtet und federführend vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn organisiert. Rund 200 Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft nehmen daran teil.

Das GLOWA Programm ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Thema „Globaler Wandel des Wasserkreislaufs“. Das Programm wurde 2000 gestartet und besteht aus fünf regionalen Projekten in Europa, dem Nahen Osten und Westafrika. Homepage: http://www.glowa.org

Kontakt:
Alma van der Veen
Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn
Am 25.8. mobil in Burkina Faso erreichbar unter 00226/75 26 00 02
Ab 26.8. unter 0228 / 73-1846 (ZEF, Bonn)
E-Mail: a.vdveen@uni-bonn.de

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Frank Luerweg idw

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