Der Geschwindigkeitsschub fürs Computer-Netzwerk

Um die Datenrate zwischen den Komponenten eines Clusters zu erhöhen, griffen die beiden Dipl.-Informatiker Frank Mietke und Torsten Mehlan (v.l.) nicht zum Megaphon sondern zum neuen Daten-Transferstandard InifiniBand. Foto: TU Chemnitz/Kornack

Chemnitzer Informatiker zeigen auf der CeBIT 2004, wie vernetzte Computer noch schneller Daten austauschen können

Rechnerarchitektur-Experten der TU Chemnitz um Prof. Dr. Wolfgang Rehm zeigen vom 18. bis 24. März 2004 auf der CeBIT in Hannover (Halle 11, Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“, Stand D31), wie vernetzte Computer in einem so genannten Cluster (Computer-Netzwerk) noch schneller miteinander kommunizieren können. Die Arbeit der Chemnitzer Informatiker gründet auf dem neuen Datentransfer-Standard InfiniBand (abgeleitet von „Infinite Bandwidth“ – unbegrenzte Bandbreite). Server, Massenspeicher sowie Ein- und Ausgabegeräte lassen sich damit im Netz einfacher miteinander verbinden. Positiver Effekt: Die Datenrate ist im Vergleich zu anderen Lösungen (z.B. Ethernet, Myrinet) wesentlich höher.

„Derzeit lässt sich die Bandbreite der Datenübertragung etwa vervierfachen“, berichtet Diplom-Informatiker Torsten Mehlan von der TU Chemnitz. Wichtige Branchengrößen wie Sun und IBM würden mittlerweile auch auf die neue InfiniBand-Technik bauen. „InfiniBand setzt sich bei den Clustern immer mehr durch, was auch an den sinkenden Preisen der Hardware-Komponenten liegt“, so Mehlan.

Gegenwärtig wird an der Fakultät für Informatik der TU Chemnitz die neueste am Markt erhältliche InfiniBand-Hardware genutzt, um die Leistung der Kommunikations-Bibliothek zu testen. Den Rechnerarchitektur-Experten der TU ist es übrigens gelungen, die Komplexität der InfiniBand-Schnittstelle relativ einfach zu handhaben. Dies gelang durch das Umsetzen des weit verbreiteten Kommunikationsstandards MPI (Message Passing Interface) auf die Netzwerk-Hardware.

Alle Komponenten der Chemnitzer Kommunikations-Bibliothek werden im März auf der CeBIT erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Insbesondere wollen die Informatiker diejenigen ansprechen, die eine Investition in einen Cluster-Computer planen und von dem „Geschwindigkeitsschub“ der InfiniBand-Lösung profitieren wollen.

Weitere Informationen:

TU Chemnitz, Fakultät für Informatik
Dipl.-Inf. Torsten Mehlan
Tel. 0371-531-1660, – 1818
E-Mail: torsten.mehlan@informatik.tu-chemnitz.de

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Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

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