Forschung zur Wirkung elektromagnetischer Felder

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst hat heute den Startschuss für ein umfangreiches Forschungsprogramm gegeben, mit dem bestehende Wissenslücken und offene Fragen zu möglichen gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks geschlossen werden sollen. Das „Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm“ (DMF) sei Teil des Vorsorgeprogramms der Bundesregierung im Bereich Mobilfunk, sagte Simone Probst heute in Berlin zur Eröffnung eines Fachgesprächs. Auf der Veranstaltung, zu der Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geladen sind, werden die Schwerpunkte des Forschungsprogramms erörtert.

Das Bundesumweltministerium hat die Vorsorgeforschung im Bereich Mobilfunk verstärkt und die entsprechenden Haushaltsmittel deutlich erhöht. Für die Jahre 2002 bis 2005 stehen insgesamt 8,5 Mio. Euro bereit. Die Mobilfunknetzbetreiber haben sich in einer Selbstverpflichtung bereiterklärt, sich mit dem gleichen Betrag am Forschungsprogramm des BMU zu beteiligen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) leitet das Programm.

Vor zwei Jahren hatte die Strahlenschutzkommission des Bundes (SSK) festgestellt, dass es auch nach Bewertung der neueren wissenschaftlichen Literatur keinen Nachweis für Gesundheitsbeeinträchtigungen unterhalb der gegenwärtig geltenden Grenzwerte gibt. Damit bestätigte die SSK, dass die geltenden Grenzwerte vor nachgewiesenen Gesundheitsgefahren ausreichend schützen. Sie verwies dennoch auf einzelne Studien, die von biologische Wirkungen unterhalb der geltenden Grenzwerte beschreiben. Diese Ergebnisse wurden bisher noch nicht in weiteren unabhängigen Untersuchungen bestätigt. Die SSK hält es deshalb für notwendig, die Kenntnisse über gesundheitliche Beeinträchtigungen bei der Exposition durch elektromagnetische Felder durch weitere Forschung zu verbessern.

Transparenz und Unabhängigkeit bei der Auswahl der Themen, der Projekte, der Forscher und der Ergebnisse ist ein wesentlicher Teil des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms: Die fachkundige Öffentlichkeit kann sich seit einem Monat über das Internet-Portal „emf-forschungsprogramm“ an der Diskussion beteiligen und wird fortlaufend über den Stand des Forschungsprogramms informiert.

Probst: „Jeder kann sich selbst überzeugen, ob wir „die richtigen“ Themen erforschen, ob die qualifiziertesten Forscher beteiligt sind und ob wir auch Kritiker des Mobilfunks einbeziehen.“ Kritische Stimmen seien auch bei diesem zweiten Fachgespräch ausdrücklich willkommen, sagte Probst. „Sie sind die Triebkraft zur Erforschung gesundheitlicher Risiken. An deren Erforschung und Minimierung haben auch die Mobilfunkunternehmen ein großes Interesse.“

Media Contact

Michael Schroeren BMU

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