Siemens modernisiert Automatisierungstechnik bei ArcelorMittal in Südafrika

Die Siemens-Division Industry Solutions (IS) hat den Auftrag erhalten, die Kühlstrecke des Warmbreitbandwalzwerks von ArcelorMittal South Africa Limited in Vanderbijlpark mit neuer Prozess- und Basisautomatisierung auszurüsten.

Herzstück der Lösung ist das von Siemens entwickelte Bandkühlungsmodell, mit dem sich die Phasenübergänge beim Kühlen warmgewalzten Bandstahls präzise steuern lassen. Dies ermöglicht die zuverlässige und effiziente Produktion von modernen Werkstoffen. Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der neuen Automatisierung sind für Juli 2008 geplant.

Mit 7,3 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr ist ArcelorMittal Steel South Africa der größte Stahlproduzent auf dem afrikanischen Kontinent. Das Unternehmen verfügt in Südafrika über vier Produktionsstandorte. In Vanderbijlpark nahe Johannesburg werden jährlich rund 3,5 Millionen Rohstahl erzeugt, der vornehmlich zu Flachprodukten weiterverarbeitet wird.

Für den Auslaufbereich des 2050-Millimeter-Warmwalzwerks liefert Siemens die Prozess- und Basisautomatisierung der Laminarkühlstrecke. Im Zentrum der Automatisierungslösung steht ein Bandkühlungsmodell, das auf einer physikalischen Beschreibung der thermodynamischen Vorgänge während der Kühlung basiert. Die Berechnung von Temperaturverläufen und Phasenanteilen entlang des gesamten Bandes erfolgt in Echtzeit. Die aktuellen Daten werden an eine modellprädikative Kühlstreckenregelung übergeben. Damit lässt sich der gesamte zeitliche Verlauf der Bandkühlung kontrollieren, nicht nur – wie bei anderen Verfahren – die Haspeltemperatur. Der Walzwerkbetreiber erhält damit für sein gesamtes Produktspektrum eine weitgehende Kontrolle über die Mikrostruktur bei der Phasenumwandlung während des Kühlvorgangs. Dies gewährleistet nicht nur eine gleich bleibende Qualität über das gesamte Band. Auch die jeweils geforderten metallurgischen Eigenschaften des Stahls lassen sich zuverlässig innerhalb enger Toleranzen erreichen. Darüber hinaus erhöht das Bandkühlungsmodell die Flexibilität des Walzwerks: Verschiedene Stahlsorten können in beliebigem Wechsel produziert werden, und neue Stahlsorten lassen sich in die Produktion aufnehmen, ohne Software oder Modellparameter zu ändern.

Die neue Automatisierungslösung wird parallel zum laufenden Betrieb installiert und zum Test der Schnittstellen sowie zur Voradaption der Prozessmodelle zunächst im Standby-Modus gefahren. Die abschließende Inbetriebnahme wird ohne Unterbrechung der Produktion erfolgen. Die eingesetzten Systeme, Komponenten und Prozessmodelle sind Bestandteile des Automatisierungskonzepts Siroll HM für Warmwalzwerke.

Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter: http://www.siemens.de/metals

Metals Technologies (MT), eine Business Unit der Siemens-Division Industry Solutions (IS), ist eines der weltweit führenden Engineering- und Anlagenbauunternehmen für die Eisen- und Stahlindustrie, den Flachwalzsektor der Aluminiumindustrie sowie im Tagebaugeschäft. MT, entstanden aus der Integration der Voest-Alpine Industrieanlagenbau, Linz, Österreich, mit dem elektrotechnischen Produktgeschäft und Automatisierungslösungen von Siemens, bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für metallurgische Prozesse, Automationslösungen und Dienstleistungen für den gesamten Anlagenlebenszyklus an.

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