Gute Noten für Technikstandort Deutschland

Die Deutschen sehen ihr eigenes Land im Wettbewerb der besten Technologienationen auf Platz drei hinter den USA und Japan. Dies ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage über den Technikstandort Deutschland, die heute im Vorfeld der CeBIT von der Initiative Sachen machen! vorgestellt wurde.

Starken Handlungsbedarf sehen die Deutschen allerdings laut Emnid-Umfrage in der Bildung: Besonders müsse in Hochschulen investiert und Technikunterricht in Schulen gefördert werden. „Es ist erfreulich, dass sich den Deutschen so deutlich die Notwendigkeit der Nachwuchsförderung erschließt“, so Dr. Willi Fuchs, Sprecher der Initiative Sachen machen!.

„Wenn wir über unser Know-how nicht die Speerspitze der Innovationen darstellen, überholt uns die Konkurrenz. Wir müssen heute richtig in Bildung investieren um morgen die besten Leute zu haben.“

Internationaler Vergleich: Deutschland drittbester

Nur USA (72%) und Japan (71%) werden in der technologischen Gesamtbewertung stärker als Deutschland (65%) eingeschätzt. „Natürlich sind wir über das Ergebnis sehr froh. Jetzt gilt es das gewonnene Vertrauen weiter auszubauen. Wir haben noch viel zu tun, wenn wir bis 2015 wieder führende Technologienation werden wollen“, erklärte Fuchs die erfreulichen Ergebnisse. Daneben sah er einen Zusammenhang zwischen den guten Ergebnissen der Umfrage und der Initiative: „Wir stellen eine positive Klimaveränderung fest. Die Deutschen sind dem Thema Technik mehr aufgeschlossen als noch vor zwei Jahren. Ich denke, unsere Technikinitiative Sachen machen! mit ihren 100 Partnern zeigt erste Wirkung.“

Bei den politischen Rahmenbedingungen erlangt Deutschland beinahe Bestnote: Mit 62 Prozent ist Deutschland zweitbeste Nation hinter den USA (63%).

Kultur und Technik für Deutsche entscheidend

Fast vier von fünf Deutschen (79%) beurteilen Deutschland im Hinblick auf die „Entwicklung neuer Technologien“ positiv. Damit bekommt Deutschland im Bereich technologischer Innovationen gute Noten. Nur die kulturellen Leistungen Deutschlands werden noch etwas besser beurteilt (80%). TNS-Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner zeigte sich positiv überrascht: „Wir untersuchen ja die unterschiedlichsten Fragestellungen mit unserem Institut. Dass jedoch der Technikstandort eine solch relevante Rolle in den Augen der Öffentlichkeit spielt, hätte ich nicht vermutet. Fast vier Fünftel der Deutschen messen der Positionierung Deutschlands als Technikstandort einen starken Einfluss auf unser zukünftiges Leben in Deutschland bei, ein Drittel geht gar von einem sehr starken Einfluss aus. Das sind enorm gute Benotungen.“

Bildung ist Schlüssel für Zukunft des Technikstandorts

Die meisten Deutschen sehen die Ausbildung laut Emnid-Umfrage in den akademischen Berufen in Deutschland im weltweiten Vergleich nur im Mittelfeld angesiedelt. Die beste Beurteilung bekommt die Ausbildung der Mediziner, die zweitbeste die Ingenieursausbildung in Deutschland. Am schlechtesten wird die Lehrerausbildung beurteilt.

Verbesserungen im Bildungssystem sind laut Mehrzahl der Deutschen der Schlüssel, um den Technikstandort in Zukunft weiter zu stärken. 73 Prozent sind der Meinung, mehr in die Hochschulen investieren zu müssen und 67 Prozent der Deutschen denken, Technikunterricht solle in Schulen eingeführt werden. Neben der Bildung spielt aber auch die Forschung und Entwicklung eine entscheidende Rolle: 71 Prozent der Deutschen sehen hier Förderbedarf. „Ich hoffe sehr, dass `Volkes Stimme` Gehör findet. Wir arbeiten seit langem an der Integration des Fachs Technik in Schulen. Nur wenn wir die Jugend für technische Zusammenhänge begeistert bekommen, kann es uns gelingen, unsere technologische Exzellenz nicht nur beizubehalten, sondern auch zu verstärken“, appellierte Fuchs in Richtung Politik.

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