Keine Experimente in Krisenzeiten: Telekommunikationsausrüster setzen mehr auf Sicherung der Umsätze als auf neue Produkte

Studie von Cap Gemini Ernst & Young zu den Reaktionen auf die Rezession

Auf die Flaute in der High Tech Branche reagieren die Telekommunikationsausrüster derzeit über den klassischen Lösungsweg: Umsatz sichern und Kosten reduzieren. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (52 Prozent) nannte Umsatzstabilität als die wichtigste strategische Aufgabe während etwas weniger als 20 Prozent den Ansatz in der Kostenreduzierung sahen. Nur jeweils 14 Prozent sehen Produktinnovation und Flexibilität auf der Prioritätenliste ganz oben. Der eigenen Kundenbasis kommt dabei besondere Bedeutung zu und die Unternehmen wollen sie mit besseren Dienstleistungen und Kundenbindungsprogrammen pflegen. Neue Produkte stehen somit zumindest im Augenblick in den Managementetagen nicht an erster Stelle, wenn es um die Bewältigung der Krise geht. Dies ergab eine Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young bei 22 der führenden 40 Hersteller von Telekommunikationsprodukten sowie zehn der weltweit Top-20 Netzbetreibern. Befragt wurden nach dem 11. September 2001 leitende Manager bis hin zum CEO.

Trotz Krise Wachstum bei den Sprachdiensten

In ihrer Einschätzung von Umfang und Zeitpunkt des erhofften Aufschwungs reagieren die Unternehmen unterschiedlich. Die kurzfristigen Prognosen für die jährliche Entwicklung im Gesamtmarkt reichen von einem Minus von rund 25 Prozent bis hin zu einer Steigerung von 60 Prozent. Die Hoffnung liegt für die Hersteller in der mittelfristigen Zukunft: Ab dem Frühjahr 2003 setzen alle Befragten auf positive Wachstumsraten. Besonders optimistisch ist die Aussicht bei den Sprachdiensten. Dort prognostizieren die ebenfalls befragten Netzbetreiber bereits heute trotz Preisverfalls und hartem Wettbewerb ein kontinuierliches jährliches Wachstum von mehr als zehn Prozent.

Zum ersten Mal in ihrer noch recht kurzen Geschichte des Wettbewerbs hat die Telekommunikationsbranche mit dem Problem der Rezession zu kämpfen. „Das Hauptproblem ist, dass zu viele der derzeit verfolgten Initiativen, taktisch motiviert und eher reaktiv als proaktiv sind. Themen wie Allianzen, Outsourcing, Kundenbeziehungsmanagement und die Effizienz der Supply Chain müssen sorgfältig strukturiert und schnell umgesetzt werden, wenn die Vorteile langanhaltend und von strategischer Natur sein sollen“, fasst Michael Schulte die Ergebnisse der Studie zusammen.

Media Contact

Thomas Becker ots

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