Erde zentimeterscharf abgebildet

Hochpräzise und großflächige digitale Luftbildkamerasysteme können die Erdoberfläche aus 2000 Meter Flughöhe zentimeterscharf abbilden. Dies führt unter anderem dazu, dass digitale Globen wie Google Earth und Microsoft's Virtual Earth immer bessere und detailliertere Bilddaten anbieten.

Das diesjährige Tagungsprogramm der Photogrammetrischen Woche am Institut für Photogrammetrie (IfP) der Universität Stuttgart setzt sich mit dem Einsatz von weltweit nunmehr 200 digitalen Bildaufzeichnungssystemen auseinander.

Zu der Tagung, die im zweijährigen Turnus stattfindet, erwartet das IfP 400 Teilnehmer aus rund 50 Ländern.

Termin: 3. bis 7. September 2007
Ort: Stadtmitte, Keplerstr. 17, KII, Hörsaal 17.01
Medienvertreter sind herzlich eingeladen.
Im Prinzip vergleichbar mit einer kleinen digitalen Fotokamera für Urlaubsbilder erlauben die circa eine Million Euro teuren High Tech- Bildaufzeichnungssysteme eine gleichzeitige Erfassung von schwarz/weiß Bildern für die 3D-Stereoauswertung und Farbbildern einschließlich eines nahen Infrarot-Kanals zur Objekterkennung. Die große Datenflut von mehr als einem Terra Byte kann direkt in der Kamera auf Wechselspeichern festgehalten werden. Während des Bildflugs sorgen kombinierte Navigationssysteme für die geografische Zuordnung der Bilddaten, der Geokodierung. Die Navigationssysteme ordnen dabei jedem Bildpixel, mit einer Genauigkeit von zehn Zentimetern, geografische Koordinaten zu. Dadurch entfallen umfangreiche Messungen im Feld und die Datenauswertung kann automatisch ablaufen.

Neben der digitalen Bilderfassung und der Geokodierung ist die „Photogrammetrie für Jedermann“ ein Schwerpunktthema der Tagung. Mit der Nutzung von Internetdiensten wie Google Earth, Microsoft's Virtual Earth, Google Maps, Yahoo Maps und anderen erleben wir Photogrammetrie im Alltag. Hierzu müssen notwendige Datenformate eingehalten und Geodaten-Infrastrukturen aufgebaut werden. So gibt es bereits ein 3D-Stadtmodell für die Autonavigation, um die abstrakte Karte auf dem Bildschirm durch ein photorealistisches Abbild zu ersetzten und damit die Orientierung zu erleichtern. Auf der Tagung präsentieren die Forscher Pilotprojekte, die ausgewählte Objekte (Landmarks) photorealistisch in 3D auf dem Bildschirm darstellen können. Professor Dieter Fritsch, Leiter des IfP, stellt in seinem Abschlussvortrag zur Tagung vor, wie am Institut Podcasts in Form von digitalen Aufzeichnungen von Vorlesungen und Übungen Lernen zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglichen und das lebenslange Lernen unterstützen.

Die Vorträge der Wissenschaftler und Praktiker werden durch Demonstrationen neuester Hardware und Software von ausgewählten Firmen vertieft. Dieser Dialog trägt zu einem direkten Technologietransfer und damit zur Beliebtheit und Erfolg der Photogrammetrischen Woche bei.

Weitere Informationen und das Programm unter http://www.ifp.uni-stuttgart.de/phowo/ und beim Institut für Photogrammetrie Tel. 0711/685-83386, Fax 0711/685-83297 und e-mail: martina.kroma@ifp.uni-stuttgart.de.

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Ursula Zitzler idw

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