Fliegenforscher der Uni Zürich erhält Ernst-Jung-Preis
Bahnbrechende Erkenntnisse über biologische Signalkaskaden
Für seine bahnbrechende Grundlagenforschung an der Fruchtfliege Drosophila erhält Professor Ernst Hafen (Bild), Direktor des Zoologischen Instituts der Universität Zürich UZH, heute Freitag in Hamburg den renommierten Ernst Jung-Preis für Medizin. Diesen teilt er sich mit Professor Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in München-Martinsried. Der Ernst Jung-Preis ist mit 250.000 Euro (375.000 Franken) einer der höchstdotierten europäischen Forscher-Preise.
Hafen habe in herausragender Weise die Genetik der Fruchtfliege Drosophila benutzt, um zu neuen, allgemein gültigen Erkenntnissen über biologische Signalkaskaden zu gelangen, begründet die Hamburger Stiftung ihren Entscheid. Seine Forschung zeige in eindrucksvoller Weise, wie das Studium von Modellorganismen zu medizinisch hochrelevanten Ergebnissen führe. Die von Hafen aufgedeckten Signalwege spielen entscheidende Rollen in der Entstehung von Krebs und Diabetes und beeinflussen wahrscheinlich auch beim Menschen die Alterung und das Lebensalter.
Ulrich Hartl arbeitet grundlegend über Chaperone, Proteine, die ihrerseits für die funktionsgerechte Gestalt, die dreidimensionale Faltung der Eiweisse, notwendig sind. Sie sorgen für Aufbau und Reparatur dieser lebenswichtigen Grundbestandteile aller Organismen. Die Entdeckungen von Professor Hartl sind fundamental für das Verständnis so genannt neurodegenerativer Erkrankungen (z. B. Alzheimer, Parkinson-Syndrom) und für neue Therapien zur Verhinderung oder Behandlung derselben.
Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung in Hamburg wurde 1967 vom 1976 verstorbenen Kaufmann, Reeder und Mäzen Ernst Jung gegründet. Der Ernst Jung-Preis wird jährlich verliehen und gehört zu den angesehensten Medizinpreisen in Europa.
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