Abkommen zum European XFEL unterzeichnet

„Die Unterzeichnung des Abkommens ist ein großer Schritt. Jetzt sind die notwendigen internationalen Vereinbarungen getroffen, damit der European XFEL ab 2015 für die Forschung eingesetzt werden kann“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Nur mit vereinter Anstrengung lassen sich weltweit einzigartige Forschungsinfrastrukturen wie diese Röntgenlichtquelle heute realisieren. Dass es uns gelingt, solche Kooperationen zum Erfolg zu führen, stärkt den Forschungsstandort Europa.“

Aus zehn europäischen Partnerländern*) reisten Forschungsministerinnen und -minister, Staatssekretäre und hochrangige Repräsentanten ins Hamburger Rathaus zur Unterzeichnung des „Übereinkommens über den Bau und Betrieb einer europäischen Freie-Elektronen-Röntgenlaseranlage“. Sie unterschrieben zwei Dokumente in jeweils sechs Sprachfassungen, die die Eckpfeiler des European-XFEL-Projekts sowie die finanziellen Beiträge jedes Landes festlegen und der gemeinnützigen European XFEL GmbH den Bau und Betrieb der Freie-Elektronen-Röntgenlaser-Anlage übertragen. Frankreich und Spanien können aus internen Gründen erst später unterschreiben. China und Großbritannien planen den Beitritt.

Die Tiefbauarbeiten für die 3,4 Kilometer lange Röntgenlaseranlage European XFEL haben im Januar 2009 in Hamburg und Schenefeld (Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein) begonnen. Auf Hochtouren gearbeitet wird für den European XFEL allerdings schon seit einigen Jahren – dies sowohl beim Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg als auch bei den internationalen Partnern. Unter der Federführung von DESY wurde der supraleitende Elektronen-Linearbeschleuniger für den Röntgenlaser gemeinsam entwickelt. Der European XFEL erzeugt laserlichtartige Röntgenblitze mit Wellenlängen im Bereich von Zehntel Nanometern. Damit können atomare Einzelheiten in unterschiedlichsten organischen und anorganischen Materialien entschlüsselt, chemische Reaktionen gefilmt, dreidimensionale Bilder aus der Nanowelt erzeugt und Vorgänge wie die im Innern von Planeten untersucht werden.

*) Die Projektpartner: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Ungarn und die Volksrepublik China

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