Deutsche Börse schließt First Quotation Board zum Jahresende

Die Deutsche Börse hat heute die geplanten Regeländerungen für den Open Market
(Freiverkehr) sowie den aktuellen Zeitplan für die Schließung des First Quotation Boards vorgestellt.

Nach enger Abstimmung der Deutschen Börse, der Hessischen Börsenaufsicht sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und einer Konsultation der Marktteilnehmer soll das First Quotation Board in seiner jetzigen Form zum 15.12.2012 geschlossen werden. Wie das Unternehmen bereits im Februar mitgeteilt hatte, ist es im First Quotation Board als Segment mit den geringsten Transparenzanforderungen vermehrt zu Verdachtsfällen auf Marktmanipulation gekommen.

Für den Entry Standard, das Transparenzsegment des Open Markets für kleine und mittelständische Unternehmen, sollen ab dem 1.7.2012 die strengeren Regeln gelten. Der Zugang zum Entry Standard wird künftig immer ein öffentliches Angebot und damit einen Prospekt erfordern. Zudem müssen die Unternehmen mindestens 2 Jahre als Gesellschaft bestanden haben, über ein Grundkapital in Höhe von 750.000€ verfügen, einen Nennwert von 1€ je Aktie sowie einen Mindeststreubesitz von 10 Prozent aufweisen.

Ein Prospekterfordernis gilt nicht für Unternehmen, die bereits im Entry Standard gelistet sind (sog. „Grandfathering“) sowie für Unternehmen, die vom Regulierten Markt in den Entry Standard wechseln.

Außerdem werden die Folgepflichten für alle Unternehmen im Entry Standard verschärft. So muss künftig vom Emittenten neben dem Jahresabschluss auch ein Halbjahresabschluss mit Bilanz, GuV und Anhang elektronisch übermittelt werden.

„Wir sind davon überzeugt, mit den neuen Maßnahmen die Qualität unserer Transparenzsegmente zu stärken und nachhaltige Handelbarkeit mit hoher Liquidität sicher zu stellen. Die zentrale Rolle der Börse ist es, die effektive und effiziente Kapitalaufnahme für deutsche und internationale Unternehmen zu gewährleisten“, sagte Alexander Höptner, bei der Deutschen Börse für den Bereich Markets Services verantwortlich.

Im Rahmen der Neusegmentierung sollen auch für das Quotation Board (ehemals Second Quotation Board) ab 1.10.2012 neue Anforderungen in Kraft treten.

Zukünftig soll im Quotation Board der Spezialist die Rolle des Antragstellers übernehmen und somit verpflichtet sein, Kapitalmaßnahmen und andere relevante Informationen der Börse unverzüglich mitzuteilen. Im Quotation Board werden neben Anleihen und Fonds dann nur noch Aktien von Unternehmen gehandelt, die bereits an einem anderen, von der Deutschen Börse anerkannten, börsenmäßigen Handelsplatz einbezogen wurden. Aktuell sind rund 10.000 Aktien im Quotation Board gelistet.

Ansprechpartner für die Medien
Leticia Adam
Tel.: +49-69-2 11-1 2766/ Leticia.adam@deutsche-boerse.com

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