Politikrelevante Forschung zu Patentalternativen

Unter der Schirmherrschaft des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts „Technologie- und Infrastrukturpolitik in der wissensbasierten Wirtschaft“ wurden Alternativen zum Patentsystem untersucht. Die Ergebnisse des Projekts haben bereits zur Politikformulierung für eine wissensbasierte Wirtschaft beigetragen und haben in der Zukunft voraussichtlich einen großen Einfluss auf verwandte Taktiken.

Patente weisen oftmals Schwachpunkte auf, beispielsweise in Bezug auf die Wissensverbreitung an die Öffentlichkeit. Spezialisten haben bereits vorgeschlagen, dass, anstelle der Belohnung der Investoren über kommerzielle Wege, Erfindungen bewilligt werden könnten, damit sich diese weit verbreiten und man sich auf weitere Investitionen im Bereich F&E konzentrieren kann. Verschiedene Alternativen zu den Patentsystemen wurden ausgiebig untersucht.

„Vorab-Subventionen“ bedeuten die Bewilligung von Fördermitteln im Verhältnis zur F&E-Investition und können neue Anreize geben, da sich die Unternehmen in der Regel auf steigende Ertäge konzentrieren. Trotzdem sind Informationen zum zukünftigen privaten Wert einer Erfindung und zu den damit verbundenen Nebenergebnissen nur schwer im Voraus abzuschätzen. Zusätzlich dazu fand man heraus, dass sich private F&E-Subventionen durch den öffentlichen Sektor im Vergleich zur unternehmensintern finanzierten F&E weniger gefällig zeigten.

Die „nachträglichen Anerkennungen“ oder Patentübernahmen könnten diese Unzulänglichkeiten möglicherweise überwinden, da mehr Informationen zum sozialen Wert der Erfindung erhältlich sind. Im Gegensatz zu Patenten verfügen diese Systeme über das Potenzial, die Anreize für die ursprüngliche Forschung zu erhöhen und Monopolstellungen auszuschalten. Anerkennungssysteme könnten sich für kleine Firmen als besonders rentabel erweisen.

Innerhalb des Patentübernahmesystems wurden unterschiedliche Methoden zur Errechnung des angemessenen Preises erforscht. In den Fällen, in denen der soziale Einfluss wichtiger als der kommerzielle Wert ist, sollte das Anerkennungssystem das Sponsoring der Forschungswettbewerbe oder Forschungsdurchläufe umfassen.

Ein Forschungsdurchlauf ermöglicht die Spezifizierung der Qualitätskriterien innerhalb einer variablen Zeit, während der Forschungswettbewerb die Möglichkeit noch besserer Leistungen innerhalb einer begrenzten Zeit bietet. Beide Tools könnten zur Lösung möglicher Konflikte zwischen dem Unternehmer und dem Erfinder beitragen. Zusätzlich dazu können sie genutzt werden, um gute Ergebnisse bei speziellen geringen Marktanreizen zu erzielen.

Media Contact

Patrick Cohendet ctm

Weitere Informationen:

http://www-ulp.u-strasbg.fr/

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