Schnelle Warnung bei schlechten Sichtverhältnissen

Siemens liefert Nebelwarnanlage für Autobahn in Österreich

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) hat im Auftrag der österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen Finanzierungs AG (ASFINAG), eine europaweit einzigartige Nebelwarnanlage errichtet. Mit Hilfe von Witterungssensoren werden entlang eines rund zehn Kilometer langen Abschnitts der West Autobahn die Sichtverhältnisse analysiert. Wechselverkehrszeichen warnen die Verkehrsteilnehmer automatisch bei Nebel oder starkem Schneefall. Dazu erklärte der österreichische Verkehrsminister Hubert Gorbach: „Die Nebelwarnanlage ist eine weitere Maßnahme aus unserem Verkehrssicherheitspaket, mit dem wir unser ehrgeiziges Ziel, die Anzahl der Verkehrstoten bis 2010 zu halbieren, konsequent verfolgen.“ Die Anlage hat Anfang November den Probebetrieb aufgenommen. Das Projekt hat ein Volumen von rund zwei Mio. EUR.

Die Nebelwarnanlage befindet sich auf der A1 West Autobahn zwischen Kilometer 232 und Kilometer 242 im oberösterreichischen Seengebiet und ist die erste ihrer Art in Europa. Neunzehn im Abstand von 600 Metern installierte Messsysteme ermitteln die Sichtverhältnisse entlang der Strecke. Sobald die Sichtweite ein bestimmtes Maß unterschreitet, wird automatisch eine Warnung ausgelöst. Gleichzeitig wird auch die Nebelwarn-Zentrale in der Autobahnmeisterei (ABM) Seewalchen alarmiert. Über sechs Videoquerschnitte können sich die Mitarbeiter der ABM einen Überblick verschaffen, die Funktion der Anlage überprüfen, gegebenenfalls zusätzliche Informationen einblenden oder bei Unfällen rasch die notwendigen Alarmierungen vornehmen. Zusätzlich zu den Messdaten der Sichtweitesensoren werden über Wetter- und Umweltstationen ergänzende Informationen ins System übertragen.

Zur Information der Autofahrer dienen fünf im Abstand von zwei Kilometern installierte Anzeigequerschnitte, die mit Wechselverkehrszeichen auf LED (Light Emitting Diode)-Basis ausgestattet sind. Eine automatische Warnung erfolgt bei Nebel oder starkem Schneefall. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit zur manuellen Eingabe von Warnungen sowie von Hinweisen auf Baustellen, Unfälle, Staus oder laufende Servicearbeiten.

Seit Anfang November befindet sich die Anlage im Testbetrieb. Dabei wird das System in den nächsten Monaten zunächst manuell über die Zentrale gesteuert, der vollautomatische Betrieb getestet sowie die Zusammenarbeit der diversen Teilsysteme wie Sichtweitesensoren, Wetterstationen und Verkehrsdatenerfassung optimiert. Auch die Reaktion der Verkehrteilnehmer auf das neue System soll untersucht werden. “Mit dieser Pilotanlage werden wir über einen längeren Zeitraum nicht nur vor Nebel warnen, sondern auch das Verhalten der Autofahrer auf diese Warnungen beobachten“, sagte Franz Lückler, Vorstandsdirektor der ASFINAG. „Nur wenn die Kraftfahrer die Warnungen ernst nehmen, können wir mittelfristig das Risiko von Nebelunfällen senken.“

Um verstärkt auf die Nebelwarnanlage und die Sichtbehinderungen im Bereich des oberösterreichischen Seengebiets hinzuweisen, werden einige der Kamerabilder, die in der Nebelwarnzentrale zu sehen sind, künftig auch im Internet unter www.asfinag.at verfügbar sein. Damit können sich beispielsweise Pendler vor Fahrtantritt rasch über die aktuelle Situation in diesem nebelgefährdeten Gebiet informieren.

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