Neue ERA-NET-Projekte zur Vernetzung einzelstaatlicher Forschungsprogramme

Am 11. Dezember hat die Europäische Kommission die Finanzierung von 32 grenzüberschreitenden Initiativen unter dem ERA-NET-Programm des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) angekündigt.

Zur Finanzierung wurden Projekte in Bereichen wie europaweite Koordinierung der medizinischen Notfallhilfe, Altern der Bevölkerung und Meereswissenschaften in der Ostsee ausgewählt. Die Initiative zielt auf die Förderung enger, langfristiger Verbindungen zwischen einzelstaatlichen Forschungsprogrammen mit gemeinsamen Zielen ab.

„Als Kernbotschaft vermittelt uns der Europäische Forschungsraum [EFR], dass es notwendig ist, die herkömmliche Fragmentierung der Forschungsanstrengungen in Europa durch bessere Koordinierung und Zusammenarbeit zu überwinden“, so EU-Forschungskommissar Philippe Busquin.

Busquin begründete das ERA-NET-Programm folgendermaßen: „Bislang gab es nur wenig Zusammenarbeit zwischen Forschungsprojekten, die von einzelstaatlichen Forschungsgremien finanziert werden. Daher wurden wichtige Ressourcen durch unnötige Doppelarbeit, zu weite Streuung und Überschneidungen verschwendet. Größere Projekte wurden oft nicht durchgeführt, weil die notwendige kritische Masse nicht aufgebracht werden konnte.“

Anfänglich werden ERA-NET-Projekte aktuelle Forschungsförderprogramme erfassen und durch regelmäßige Workshops das gegenseitige Verständnis und Vertrauen verbessern. Dadurch können Lücken, Überschneidungen und mögliche Synergien festgestellt werden, und außerdem kann die Basis für eine längerfristige Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Forschungsprogrammen und die gegenseitige Öffnung einzelstaatlicher Forschungsprogramme für Forscher aus anderen EU-Mitgliedstaaten geschaffen werden.

An dem HESCULAEP-Projekt, das sich mit der medizinischen Notfallhilfe befasst, sind 13 Partner aus Gesundheitsministerien und -ämtern sowie Notdienste und Krankenhäuser beteiligt.

Es gibt in der Europäischen Union jährlich rund 100 Millionen medizinische Notfälle und die Infrastruktur, mit denen diesen Vorfällen begegnet wird, ist von Land zu Land sehr verschieden. An Bedrohungen durch Bioterrorismus und durch neue Krankheiten wie z.B. SARS zeigt sich, dass Europa gewappnet sein muss, grenzüberschreitend zu handeln.

Weitere Informationen über ERA-NET sind abrufbar unter:
http://www.cordis.lu/coordination/era-net.htm

Weitere Informationen über das HESCULAEP-Projekt sind abrufbar unter:
http://www.eena.org/Common/HESCULAEP_112_en.pdf

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