White Paper: Konfliktmanagement fürs eGovernment

Wirtschaft und Verwaltung nutzen zunehmend das Internet für den Austausch von Dokumenten und Daten über die Grenzen der beteiligten Organisationen hinweg. Dabei können aufgrund unterschiedlicher technischer Systeme oder Datenformate folgenschwere Missverständnisse auftreten, sogenannte semantische Konflikte.

Im aktuellen Band 2 der White Paper-Reihe zum Thema „Semantische Interoperabilität“ und auf der eGovernment-Kongressmesse Neue Verwaltung am 18. und 19. Mai im Leipzig zeigen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST, wie typische Beispiele für semantische Konflikte aussehen und welche Schritte für ein „Konfliktmanagement“ nötig sind: vom Einsatz sogannter kontrollierter Vokabulare, wie zum Beispiel Taxonomien, Thesaurie und Ontologien, bis hin zu semantik-bewahrenden Mappings, die die Konflikte auflösen.

Dr. Andreas Billig, Forscher am Fraunhofer ISST: „Ausgetauschte Daten und Fakten müssen für alle beteiligten Partner auch wirklich die gleiche Bedeutung haben, damit effektive Kooperationen möglich sind. In einer globalisierten Welt wird diese Notwendigkeit durch einen potenziell unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergrund der beteiligten Partner verstärkt: Warum sollte zum Beispiel eine französische Anwendung nicht auch Daten eines deutschen IT-Services verwenden können? Doch überall, wo unterschiedliche Systeme aufeinander treffen – seien es Sprachen, Kulturen, Rechtssysteme oder Organisationsformen –, können Fehlinterpretationen auftreten und fatale Folgen haben.“ Auf der Kongressmesse Neue Verwaltung hält Billig einen Vortrag zum Thema „Kontrollierte Vokabularien: Was kommt nach Codelisten?“ (Dienstag, 18. Mai, 12.30-14.00 Uhr).

COMPARC insight vom Fraunhofer ISST:
Im Rahmen der COMPARC insight-Publikationen gibt das Fraunhofer ISST Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten und Studien des „Competence Center for Processes and Architectures“ (COMPARC), einem Entwicklungs- und Demonstrationslabor für prozessorientierte Architekturen. Ziel der White Paper zur semantischen Interoperabilität ist es, interessierten Personenkreisen einen Einblick in dieses Forschungsgebiet zu verschaffen. Insbesondere Mitarbeiter in leitenden Positionen – vom Projektleiter bis zum CIO – können von dem Überblickswissen profitieren. Die Themen der aktuellen White Paper-Reihe sind „Eine technische Einführung“, „Semantische Konflikte“, „Qualitätssicherung von Spezifikationen“ und „Der Publikationsprozess“. Ein zusätzlicher Überblickstext schließt die White Paper-Reihe ab.
Besuchen Sie das Fraunhofer ISST am 18. und 19. Mai auf der Kongressmesse Neue Verwaltung im Congress Center Leipzig.
Foren:
A01 Kollaboration und Vernetzung in der Verwaltung
Dienstag, 18. Mai, 12.30-14.00 Uhr
„Kontrollierte Vokabularien: Was kommt nach Codelisten?“
Andreas Billig, Fraunhofer ISST
B01 Forum Fraunhofer Gesellschaft Verwaltungshandeln 2.0
Dienstag, 18. Mai, 12.15-13.45 Uhr
„Web 2.0 Kochbuch für die öffentliche Verwaltung“
Lutz Nentwig, Fraunhofer ISST/ Norbert Fröschle, Fraunhofer IAO
H04 Architekturen und Komponenten der IT-Sicherheit
Mittwoch, 19. Mai, 09.15-10.45
Saal-Moderation: Lutz Nentwig, Fraunhofer ISST
„Datenschutzkonforme Architekturkomponenten – Erfahrungsbericht“
Holger Kurrek, Fraunhofer ISST

Media Contact

Niklas Reinhardt idw

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