Perspektiven der Kulturforschung

Vom 21. – 24. September 2011 findet auf Einladung des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde zum Thema „Kultur_Kultur. Denken, Forschen, Darstellen“ statt. Zu diesem Kongress, der erstmalig in Tübingen stattfindet, werden über 500 Gäste erwartet.

Bei dem Tübinger Kongress steht der „Kulturbegriff“ im Fokus, von der theoretischen Konzeption bis zur kulturpolitischen Praxis. Der Blick soll auf Kultur als zentrale Kategorie der Volkskunde und auf ihre Fort-entwicklungen gerichtet sein. Die Organisatoren laden dazu ein, die kulturale Wende im Fach, die den Kulturbegriff in den 60er und 70er Jahren um die Alltags-Dimension erweiterte, einer Evaluierung zu unterziehen. Es wird gefragt, wie sich eine wissenschaftliche Disziplin rüsten kann, die für sich eine selbstkritische Zuständigkeit für Kultur reklamiert aber gleichzeitig darauf reagieren muss, dass „Kultur“ eine immer größere Rolle in Politik und Gesellschaft spielt. Dabei stehen hinter dem vielfach eingesetzten Kulturbegriff unterschiedlichste Vorstellungen – von Gefälligem wie dem Weltkulturerbe bis zur Kultur als ausgrenzendem Moment in der Migrationsdebatte.

Die Wissenschaftler sind aber auch zu einer „Bilanz“ aufgerufen: Sie sollen das Verhältnis des Faches zu seinem Gegenstand prüfen und neu begründen helfen. Auch wollen sie dazu anleiten, populäre Kultur-konzepte in Geschichte und Gegenwart in den Blick zu nehmen, wie auch die Probleme und Perspektiven der Kulturforschung in einer sich zusehends interdisziplinär organisierenden Wissenschaftslandschaft.

Aus diesem Anlass lade ich Sie hiermit sehr herzlich zu einem Pressegespräch ein, das am

Mittwoch, dem 21. September 2011, 11.00 Uhr im Ludwig-Uhland-Institut, Schloss Hohentübingen, stattfindet.

Ihre Gesprächspartner sind: Prof. Dr. Reinhard Johler, Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und Professor an der Universität Tübingen, sowie Prof. Dr. Bernhard Tschofen, Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.

Im Pressegespräch wird es um folgende Themen gehen:
– Vorstellung des Kongressthemas und –programms
– Bausinger Lecture: Hermann Bausinger, Tübingen und die Erneuerung der Volkskunde als Kulturwissenschaft

– Präsentation der Ausstellung „Kultur revisited. Ein Institut stellt sich aus“ die durch eine studentische Projektgruppe erarbeitet wurde.

Weitere Informationen: www.kulturkongress-tuebingen.de
Wir bitten um kurze Anmeldung unter: antje.karbe@uni-tuebingen.de

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Michael Seifert idw

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