Notstands-Algorithmen: 4. Tagung zum Technikrecht

Auch autonome Fahrzeuge werden irgendwann in Situationen geraten, in denen es keine „richtige“ Entscheidung mehr gibt. Das Auto rast auf ein Hindernis zu – wenn es zu einem Zusammenstoß käme, würde dies den sicheren Tod des Fahrers bedeuten.

Beim Ausweichen nach links ist eine Kollision mit dem Gegenverkehr unvermeidlich, auf dem Bürgersteig rechts stehen zwei unbeteiligte Passanten. Meist ist es zu spät, die Kontrolle an den Fahrer zurückzugeben, also muss das System selbst entscheiden.

Aber welche Entscheidung ist die richtige? Eine Frage, die nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Probleme aufwirft. Aus rechtlicher Sicht ist eine Abwägung Leben gegen Leben nicht zulässig. Ein Achtjähriger ist genau „so viel wert“ wie ein Achtzigjähriger, und auch die Leben vieler Menschen überwiegen nicht das Leben eines Einzelnen.

Um die rechtlichen Hintergründe derartiger Dilemma-Situationen zu durchleuchten und praktisch relevante Fallszenarien durchzuspielen, kommen am 30. und 31. Mai 2016 Fachleute verschiedener Universitäten in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München zusammen.

Sie treffen sich dort zur 4. Würzburger Tagung zum Technikrecht mit dem Thema „Notstandsalgorithmen“. Bislang fand die Tagung jeweils in Würzburg statt. Diesmal ist München ihr Schauplatz, weil die Veranstalter sie erstmals in Kooperation mit dem Munich Center for Internet Research (MCIR) anbieten.

Ausgerichtet wird die Tagung wie gewohnt von der Forschungsstelle RobotRecht unter der Leitung von Professor Eric Hilgendorf, Juristische Fakultät der Universität Würzburg. Die Forschungsstelle wurde im Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen 2015“ mit einem Innovationsförderpreis der Bundesregierung ausgezeichnet.

Registrierung ab 6. April erforderlich

Für die Teilnahme an der Tagung wird ein Beitrag in Höhe von 120 Euro erhoben. Für Angehörige und Studierende der Universität Würzburg ist die Teilnahme kostenfrei.
Obwohl rechtliche Fragestellungen im Mittelpunkt stehen, richtet sich die Einladung nicht nur an Juristen, sondern auch an Studierende und Praktiker technischer Berufe.

Die Registrierung ist vom 6. April bis einschließlich 22. Mai 2016 möglich über die Website der Tagung: http://www.jura.uni-wuerzburg.de/forschung/forschungsstelle_robotrecht/konferenz…

Kontakt

Forschungsstelle RobotRecht, Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Juristische Fakultät, Universität Würzburg, robotrecht@jura.uni-wuerzburg.de

Media Contact

Robert Emmerich Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer