Meer aus Sand: Internationale Tagung widmet sich Wüstenbildung
Der Kongress am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität präsentiert erstmals Resultate aus dem Forschungsprogramm „CALTER“ der Europäischen Union, das Sand- und Staubstürme in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan untersucht.
„Große Teile Zentralasiens sind von Wüstenbildung bedroht“, erklärt der Geograph Professor Dr. Christian Opp für die Organisatoren. In Usbekistan betrifft dies zum Beispiel mehr als 50 Prozent des Staatsterritoriums. Als dramatischstes Beispiel für diesen Prozess der Desertifikation gilt die Schrumpfung des Aralsees. Der freiliegende Seeboden ist jetzt eine der Hauptquellen für Sand und Staub in der Region.
Besonders beunruhigend ist dabei, dass dieser Staub stark mit Salzen sowie Schwermetallen und Agrarchemikalien verseucht ist. Es kommt zur Versalzung des Bodens und zur Kontamination von Trinkwasser in der Umgebung, die zu erheblichen Gesundheitsbeschwerden der Bevölkerung in der Aralsee-Region führen. Darüber hinaus hat man Salzstaub aus dem Aralseegebiet an den Küsten des Schwarzen Meeres und des Nordpolarmeeres nachgewiesen.
Beim „Dust & Sand Storm and Desertification Symposium“ berichten internationale Experten von 29.-30. September 2009 über ihre Forschungsergebnisse aus Zentralasien, aber auch von ähnlichen Projekten aus anderen Regionen, zum Beispiel aus der Mongolei oder aus Indien. Die Veranstalter erwarten Teilnehmer aus der Bundesrepublik sowie aus Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Moldawien, Russland, der Mongolei, China, Israel, Südafrika und Portugal zu den über 20 Vorträgen. Abgerundet wird das Programm durch eine dreitägige Exkursion, die an Lahn, Rhein und unterem Main entlang führt.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Christian Opp,
Fachbereich Geographie
Tel.: 06421 28-24254
E-Mail: opp@staff.uni-marburg.de
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