AIDS, Krebs, Golf-Kriegs-Syndrom und BSE – Gibt es biologische Gemeinsamkeiten durch Retroelemente?

Viele Erkrankungen, die aktuell diskutiert und erforscht werden, wie AIDS, Krebs, Autoimmunerkrankungen, haben eines gemeinsam: Es sind dauerhafte, also chronische Erkrankungen, und sie führen oftmals über einen langen Zeitraum zum Tode. Um die Ursachen dieser Erkrankungen zu finden, verfolgen viele Forscher monokausale Konzepte. Es zeigt sich jedoch, dass viele identifizierte Ursachen nur als Risiko einzustufen sind, es müssen also weitere Gründe hinzukommen, um die Erkrankung auszulösen. Dieses stellt die diagnostische und therapeutische Herausforderung bei chronischen Erkrankungen dar.

Ein neues Konzept, sowohl in der Ursachenforschung als auch in der Diagnostik, stellt die Untersuchung so genannter „Retroelemente“ dar. Dies sind variable Abschnitte im Genom, die dem Körper dazu dienen, auf Außeneinflüsse, wie Umweltgifte oder neue Infektionen zu reagieren. Die Produkte dieser variablen Abschnitte sind im Blut mit großer Empfindlichkeit nachweisbar. Sie werden durch das „Human-Genom Project“ jedoch nicht erfasst, stellen aber sechs Prozent des Erbgutes dar. Positive Ergebnisse gibt es bei der Erforschung von AIDS, bestimmten Krebsformen, Multipler Sklerose und dem so genannten „Gulf-War-Syndrom“. Auch für BSE, die bisher besonders in der frühen Diagnostik eine Herausforderung darstellt, wäre eine Anwendung denkbar. Über dieses Forschungsgebiet spricht in englischer Sprache:

Dr. Howard Urnovitz PhD
Scientific Director Chronic Illness Research Foundation, San Francisco, CA
„Retroelements in Chronic Neurologic Desease“
23. Januar 2001 – 17.00 Uhr
Universitätsklinikum Göttingen – Hörsaal 542
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen


Weitere Informationen: http://www.house.gov/reform/ns/hearings/subfolder/urnovitztest.htm

Universität Göttingen – Bereich Humanmedizin
Abteilung Klinische Chemie
Dr. Ekkehard Schuetz
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel. 0551/39 – 80 62

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Rita Wilp idw

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