Hunger bleibt Herausforderung Nummer eins für die Wissenschaft in Entwicklungsländern

Während die Armutsrate bis zum Jahr 2015, dem Zieljahr zum Erreichen der UN Millennium Development Goals, halbiert werden könne, seien wissenschaftliche Anstrengungen notwendig, um die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern, so von Braun während der Tagung „Wissen schafft Entwicklung“ der Alexander von Humboldt-Stiftung am 17. und 18. April in Bonn.

Hundert Wissenschaftler aus Entwicklungs- und Schwellenländern tagten in Bonn, um den Beitrag der Forschung zur wirtschaftlichen, kulturellen und akademischen Entwicklung ihrer Länder zu diskutieren. Sie forderten stärkere wissenschaftliche Anstrengungen, um insbesondere den ärmsten Bevölkerungsgruppen zu helfen. Denn gerade diese seien in Afrika, Asien und Südamerika besonders hart vom Klimawandel getroffen.

Infektionskrankheiten forderten vor allem in dieser Gruppe hohe Opfer. Die Wissenschaftler beklagten, dass die Ausgaben für die agrarwissenschaftliche Forschung seit Mitte der 1990er Jahre stagnieren. Die Ausgaben von 80 Entwicklungsländern beliefen sich zurzeit auf lediglich 6% der weltweiten Forschungsausgaben in diesem Gebiet.

Das Entwicklungspotenzial von Schwellenländern wie Brasilien unterstrich Prof. Dr. Marco Antonio Zago, Präsident einer der größten Forschungsförderorganisationen Lateinamerikas, des brasilianischen Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico. Mit gezielter Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und strategisch wichtigen Forschungsfeldern habe sein Land Anschluss an führende Wissenschaftsnationen gefunden. Zago plädierte für eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit in Südamerika.

Seit 10 Jahren fördert die Humboldt-Stiftung im Georg Forster-Forschungsstipendienprogramm, das vom Bundesministerium für wissenschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert wird, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Forschungsvorhaben müssen einen Transfer von Wissen oder Methoden in das jeweilige Heimatland gewährleisten.

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Die Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 23.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern – unter ihnen 40 Nobelpreisträger.

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