Gewalt und Bullying an Schulen

Von den aktuellen Problemen über den Einfluss der Mediennutzung bis zu der Förderung sozialer Kompetenz und Präventionsprogrammen

Jugendgewalt ist Wahlkampfthema – aber nicht nur: Gewalt von Jugendlichen ist auch ein Thema der Wissenschaft. Bei einer Tagung des Zentrums für Bildungs- und Hochschulforschung werden sich Experten aus der Pädagogik, der Soziologie, der Psychologie und der Medizin gemeinsam mit Praktikern aus Schulen und öffentlichen Einrichtungen zwei Tage lang dem Thema „Gewalt und Bullying an Schulen: Konzepte, Interventionsmöglichkeiten, Kontakte“ widmen. Die Veranstaltung findet am 10. und 11. April im Erbacher Hof in Mainz statt.

Bei der Tagung werden aktuelle Studienergebnisse sowie einschlägige Forschungsarbeiten über Gewalt und Bullying an Schulen vorgestellt. Es soll gezeigt werden, wo die Grenze zwischen Normalität und Pathologie verläuft und welche verschiedenen Formen von Aggression zu unterscheiden sind: von alltäglichen schulischen Rangeleien über Beziehungsaggressionen bis hin zu schweren, pathologischen Gewaltformen mit langdauernder Täter-Opfer-Beziehung wie dem Bullying. Der Einfluss der Gleichaltrigen sowie die positiven und negativen Einflüsse der Medien sind ein weiterer Themenkomplex.

Für die alltägliche Arbeit in der Praxis werden verschiedene Gewalt-Präventionsprogramme wie zum Beispiel Faustlos, Streitschlichter, Balance, PiT sowie exemplarische Fallbeispiele vermittelt. Diese Programme, bei denen es sich einerseits um spezifische Gewaltpräventions- und Interventionsprogramme bei akutem Handlungsbedarf handelt, aber auch um Programme zum Aufbau von Selbstwirksamkeit und lösungsorientierter Konfliktbewältigung zur Vorbeugung von Gewalt, werden den Teilnehmer nicht nur vorgestellt, sondern mit ihnen praktisch in kleineren Gruppen erprobt.

Wie man mit pathologischen Formen der Gewalt im schulischen Kontext umgeht und welche Delegationsmöglichkeiten es gibt, wird von dafür zuständigen Institutionen aufgezeigt. Eine Kontaktbörse bietet die Möglichkeit, sich mit Schulsozialarbeitern/-innen, Jugendhelfern/-innen, Vertrauenslehrern/-innen, Therapeuten/-innen, Beratern/-innen, Schulpsychologen/-innen und anderen betroffene Berufsgruppen auszutauschen. Dabei stellen Institutionen wie Jugendämter, Präventive Jugendhilfen und Jugendzentren ihre Arbeit mit Schulen, Eltern und Jugendlichen vor und laden zum Diskurs ein.

Die Tagung will Forschung und Praxis eng verzahnen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für den schulischen Alltag anbieten. Die Veranstaltung ist in Rheinland-Pfalz als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt und in Hessen mit 15 Leistungspunkten für Lehrkräfte akkreditiert.

Kontakt und Informationen:
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke
Dipl.-Psych. Susanne Pfaff
Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung
c/o Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-22132
Fax 06131 39-23705
E-Mail: pfaffs@uni-mainz.de

Media Contact

Petra Giegerich idw

Weitere Informationen:

http://www.zbh.uni-mainz.de/veranst

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