8. Forum des Projektes „Wertewelten“ zum Thema „Grenzen“

Vom 11. bis 14. Juni 2013 findet an der Universität Tübingen das 8. internationale Symposium des Projekts „Wertewelten“ zum Thema „Grenzen“ statt.

Nachdem jahrelang immer wieder vom Niederreißen und Überwinden von Grenzen die Rede war, deutet sich in jüngster Zeit eine Kulturwende an: das „Lob der Grenze“ geht davon aus, dass Grenzlinien Koordinaten unserer Wahrnehmung und Mittel der Erkenntnis darstellen.

Im Kontext der Moderne werden in allen Kulturen räumliche, aber auch gedankliche Grenzlinien überschritten, die seit Jahrhunderten als unberührbar galten. Gleichzeitig werden Grenzen neu gezogen und zum Teil rabiat verteidigt. Im Verlauf des Forums sollen kulturelle, politische, soziale und ästhetische Dimensionen von Grenzziehungen und Grenzüberwindungen erörtert werden.

In den großen Abendveranstaltungen mit zwei Literaturnobelpreisträgern wird zunächst Herta Müller (Berlin) am 11. Juni um 20 Uhr im Kupferbau, Hörsaal 25, zum Thema „Grenzüberschreitungen. Vom Ausscheren und Weggehen“ sprechen, lesen und diskutieren. Die Moderation übernimmt Professor Jürgen Wertheimer. Am 12. Juni um 20 Uhr hält der nigerianische Autor Wole Soyinka, ebenfalls im Kupferbau, Hörsaal 25, einen Vortrag in englischer Sprache (mit Übersetzung): „The End of Borders and the last Man: Excursions in virtual Reality”.

Das Wertewelten-Forum mit Vorträgen renommierter internationaler Literatur-, Kultur-, Politik- und Erziehungswissenschaftler sowie Juristen und einer Podiumsdiskussion über EUROPA ist ebenfalls öffentlich und findet, jeweils ganztägig, am 13. Juni in der Alten Aula (Münzgasse 30) und am 14. Juni im Pfleghofsaal (Schulberg 2) statt.

Zum Projekt „Wertewelten“

Ziel des seit 2008 bestehenden Projekts „Wertewelten“ ist es, verschiedene, in ihrer charakteristischen Denkweise begründete Wertesysteme einander gegenüberzustellen und ihre Spezifika zu erkunden. Anstelle abstrakter Modelle und ethischer Wunschvorstellungen, die auf die Etablierung globaler Standards abzielen, liegt der Schwerpunkt auf der sprachlichen Vermittlung und Konstruktion von Werten und ihrer von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlichen Gewichtung. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Wertheimer
Universität Tübingen
Philosophische Fakultät
Deutsches Seminar
Tel.: +49 7071 29-72907
juergen.wertheimer[at]uni-tuebingen.de

Media Contact

Myriam Hönig idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

DNA Origami-Strukturen steuern biologische Membranen für gezielte Medikamentenabgabe

Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können

Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…

Grafik zeigt negativen Einfluss des Rauchens auf das Einkommen junger Arbeitnehmer

Zu welchem Preis? Rauchen mit sinkenden Einkommen und geringerer Bildung verknüpft

Ein neues Papier in Nicotine & Tobacco Research, veröffentlicht von Oxford University Press, stellt fest, dass Rauchen negative Auswirkungen auf das Einkommen junger Arbeitnehmer hat. Dies gilt insbesondere für weniger…

Darstellung von RNA-Modifikationen, die zur Pilz-Wirkstoffresistenz beitragen.

Bekämpfung lebensbedrohlicher Pilzinfektionen durch RNA-Modifikationen

Die Bedeutung von RNA-Modifikationen für die Entwicklung von Resistenzen bei Pilzen lässt auf eine wirksamere Behandlung von Pilzinfektionen hoffen. Ein oft übersehener Mechanismus der Genregulation könnte an dem Scheitern von…