"Was zählt, ist Qualität" – auch bei der Forschung

Die Internationale Grüne Woche in Berlin war auch in diesem Jahr wieder ein Publikumsmagnet

Das Thema der Sonderschau, die das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2001 in Berlin veranstaltete, hätte nicht aktueller gewählt sein können: „Was zählt, ist Qualität“, so das Motto. Die Sonderschau befasste sich allerdings nicht mit dem derzeitigen Trendthema „Fleisch“, sondern weitete den Blick auf die Qualität pflanzlicher Erzeugnisse aus heimischer Produktion. Mehrere Bundesforschungsanstalten aus dem Geschäftsbereich des Verbraucherschutzministeriums zeigten exemplarisch, wie sich angewandte Forschung direkt und indirekt auch für die Verbraucher auszahlt. Dabei wurde deutlich, wie vernetzt die Arbeiten der unterschiedlich spezialisierten Anstalten sind.

Unter blühenden Apfelbäumen (ein gärtnerisches Meisterstück im Januar!) präsentierte die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) gemeinsam mit dem Bundessortenamt verschiedene Apfelsorten, die nicht nur Resistenzen gegen Schaderreger aufweisen, sondern auch noch gut schmecken. Direkt daneben entführte das Institut für Pflanzenschutz im Obstbau der Biologischen Bundesanstalt (BBA) die Besucher in das geheimnisvolle Leben der Florfliegen – als erwachsene Insekten wunderschöne, grün gefärbte Netzflügler, als Larven nützliche Blattlausräuber, die unter anderem der Grünen Apfelblattlaus nachstellen. Die „take home message“ der BBA-Wissenschaftler für die Besucher: Wird der Hauptschädling im Apfelanbau, der Apfelwickler, biologisch bekämpft, haben die natürlicherweise vorkommenden Nützlinge Gelegenheit, auch die zahlreichen anderen Schädlinge zu dezimieren. Biologischer Pflanzenschutz ist in Deutschland mittlerweile im Obstbau – aber auch im Gemüsebau unter Glas – weit verbreitet.

Die richtige Sortenwahl spielt auch bei unseren Grundnahrungsmittel eine entscheidende Rolle. Experten der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung (BAGKF) vermittelten, wie Getreide und Kartoffeln im Spannungsfeld zwischen Sorten- und Umwelteinflüssen, zwischen ökologischen und ökonomischen Anforderungen zu hochwertigen und bekömmlichen Lebensmitteln verarbeitet werden. Hintergründe zur Qualität dieser Lebensmittel wurden verbrauchernah und anschaulich dargelegt und viele, teilweise auch schwierige Fragen beantwortet.

Wie läßt sich nachweisen, dass lebensmittelrechtliche Anforderungen bei der Erzeugung und Verarbeitung unserer Lebensmittel erfüllt sind? Sind industriell gefertigte Lebensmittel schlechter als handwerklich hergestellte? Ist Ökogetreide im Hinblick auf Qualität und Gesundheitsrisiken positiver zu bewerten? Wie funktioniert der Verbraucherschutz hierzulande? Worauf achten die Überwachungsbehörden? Die Besucher erhielten umfassende Informationen entweder im direkten Dialog oder durch Vorträge und improvisierte Talkshows mit den Wissenschaftlern auf der Aktionsbühne.

Im Aktionsbereich Getreide demonstrierte die BAGKF vor den Augen der Besucher die Arbeitsabläufe der Getreidereinigung, durch die gesundheitlich bedenkliche Verunreinigungen (Staub, Steine, giftige Unkrautsamen, Mutterkorn) entfernt werden. Die Verarbeitungsstufen in einer modernen Getreidemühle bis zum fertigen Mehl wurden sowohl an Hand eines anschaulichen Fließdiagramms als auch durch praktische Mahlvorführungen vermittelt.

Insgesamt erhielten die Besucher einen umfassenden Einblick in die vielfältigen und interessanten, manchmal sogar höchst spannenden Arbeiten der Bundesforschungsanstalten für qualitativ hochwertige Lebensmittel und eine gesunde Ernährung.

Media Contact

Dr. Michael Welling idw

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