Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Krebs – Hohe Auszeichnung für Kölner Forscher
Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde für in-vivo-Untersuchungen zur Präsentation von Antigen durch B-Zellen gegenüber T-Zellen vergeben. Langfristiges Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von auf B-Zellen basierenden Tumorimpfstoffen. B-Zellen des Patienten sollen – nach Aktivierung außerhalb des Körpers über das CD40-Signal – mit tumortypischen Eiweißen beladen und dann dem Patienten reinjiziert werden.
Ziel ist es, so tumorspezifische Immunantworten auszulösen, die dann Tumorzellen im gesamten Körper aufspüren und zerstören können. So genannte Gedächtniszellen könnten danach für eine lebenslange Tumorüberwachung sorgen. Der Patient wäre somit gegen den spezifischen Krebs immun – ähnlich wie bei anderen Impfungen.
Die ausgezeichnete Arbeit zeigte erstmals, dass in der Maus aktivierte B-Zellen in Lymphknoten wandern können, um dort Immunantworten auszulösen. In Zukunft wird es darum gehen, zu überprüfen, ob dies so auch auf den Menschen übertragbar ist. Daher laufen die Vorbereitungen für die erste klinische Studie zur Impfung gegen Tumorerkrankungen mit aktivierten B-Zellen in Köln auf Hochtouren.
Aufgrund der Unterstützung des Max-Eder-Programms der Deutschen Krebshilfe konnten hier wesentliche Grundlagen geschaffen werden. Die Impfstoffentwicklung der Kölner Arbeitsgruppe richtet sich gegen universelle Tumormerkmale und sollte somit langfristig nicht auf eine Tumorart beschränkt sein.
Hintergrund:
B-Lymphozyten oder kurz B-Zellen gehören zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Sie sind als einzige Zellen in der Lage, Antikörper zu bilden und machen zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil des adaptiven Immunsystems (lernfähiges, nicht-angeborenes Immunsystem) aus. Während T-Zellen an der zellvermittelten Immunantwort beteiligt sind, sind die B-Zellen für die Bildung von Antikörpern zuständig. Werden sie durch körperfremde Antigene aktiviert, können sie sich zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen ausdifferenzieren. Neuere Arbeiten zeigen, dass sie auch T-Zellantworten anstoßen und steuern können. Hierauf basiert der oben genannte Ansatz.
Für Rückfragen:
PD Dr. Dr. Michael von Bergwelt-Baildon
Klinik I für Innere Medizin
Uniklinik Köln
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Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
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