Preis für Weiterentwicklung des WWW

Ulrich Küster von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist mit einem Preis des EU-Projekts „SEALS“ (Semantic Evaluation at Large Scale) ausgezeichnet worden. Der Informatiker hat den mit 500 Euro dotierten „SEALS Best Evaluation Paper“-Award bei der diesjährigen „Extended Semantic Web Conference“ erhalten, der europaweit größten und wichtigsten Konferenz auf diesem Gebiet.

In Küsters hervorragendem Beitrag „Measures for Benchmarking Semantic Web Service Matchmaking Correctness“ geht es um semantische Webdienste. „Das Semantic Web ist die Weiterentwicklung des World Wide Web von einer Sammlung für Menschen verständlicher Informationsseiten zu einer Informationsquelle, die auch für Maschinen verständlich ist“, erklärt der Preisträger. „Damit wird z. B. eine effizientere Suche und eine intelligentere Verknüpfung von Informationen möglich“, so der Wissenschaftler von der Universität Jena.

Dieses Prinzip soll auch auf Dienste im Internet übertragen werden. So gibt es beispielsweise einiges zu berücksichtigen, wenn man im Internet nach einem Paketdienst recherchiert: Preis, Gewicht, Geschwindigkeit, vielleicht auch besondere Verpackungskriterien. Semantische – also für Maschinen verständliche – Webdienste ermöglichen nun beispielsweise eine automatische Auswahl, welcher Internet-Anbieter sich am besten für den Transport einer bestimmten Sache eignet. Ulrich Küster hat verschiedene Verfahren zur Umsetzung dieser Idee verglichen. „In meinem Paper geht es um die Evaluierung der Qualität der Dienstauswahl“, erläutert der Jenaer Informatiker, der gerade seine Dissertation eingereicht hat. „Genauer gesagt habe ich mich der Frage gewidmet, mit welchen Maßen man misst, wie gut die Ergebnisse sind, die ein Verfahren beim Abgleich von Angeboten mit einer Anfrage zurückliefert.“

Zusammen mit den weiteren in der Dissertation betrachteten Fragestellungen gibt das im ausgezeichneten Paper vorgestellte Verfahren dem Nutzer Kriterien an die Hand, mit deren Hilfe er verlässlich entscheiden kann, welches der für Semantische Webdienste vorgeschlagenen Verfahren für seine Anwendung am besten geeignet ist. „Dies ist ein enorm wichtiger Schritt auf dem Weg zur Anwendung der Forschungsergebnisse in der Praxis“, so Prof. Dr. Birgitta König-Ries. Die Professorin für Praktische Informatik der Universität Jena hat Küsters Arbeit betreut.

Kontakt:
Dipl.-Inf. Ulrich Küster
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946433
E-Mail: Ulrich.Kuester[at]uni-jena.de

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Sebastian Hollstein idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

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