Else Kröner-Fresenius-Stiftung bewilligt über 2 Mio. Euro Fördermittel im 2. Quartal 2007
Die Arbeitsgruppe um Dr.da Costa vom Institut für Mikrobiologie der TU München, beschäftigt sich am Beispiel der Schistosoma mansoni mit der Fragestellung, welchen Einfluss die intestinale Bakterien-(Normal-) Flora auf den Verlauf, die Immunantwort und die sich entwickelnde Pathologie bei einer chronischen, hepatointestinalen Erkrankung hat.
Weltweit sind mehr als 350 Millionen Menschen mit dem Hepatitis B Virus infiziert sind und die meisten von ihnen leiden an einem chronischen Leberschaden. Behandlungsziele sind virostatische Therapie zur Virus-Eliminierung, die Blockade der Virusreplikation oder Behandlungsansätze, die auf die Fibrogenese und die Entzündung gerichtet sind. Als Beitrag insbesondere zum letzten Punkt fördert die Else Kröner-Fresenius-Stiftung eine randomisierte, kontrollierte Blindstudie von Prof. Dooley und Dr. Weng an der II. Medizinischen Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, um bei einer begrenzten Anzahl von Patienten die anti-fibrotische Wirkung von IFN-gamma und IFN-alpha zu vergleichen. In kultivierten Leberzellen soll weiter die IFN-alpha-Signaltransduktion und deren crosstalk mit IFN-gamma und anderen Zytokinen (z.B. TGF-beta) aufgeklärt werden.
In dem von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderten Projekt von Dr. Tölle, Medizinische Klinik IV, Charité Berlin, sollen funktionelle Unterschiede und die mit diesen durch den Einfluss von Urämietoxinen verbundenen strukturellen Veränderungen im High Density Lipoprotein (HDL) von Patienten mit Niereninsuffizienz untersucht werden.
In der Studie von Prof. Schmid und Dr. Geisler der II. Medizinischen Klinik am Klinikum Rechts der Isar in München wird im Mausmodell der partiellen Hepatektomie mittels konditionaler Inaktivierung der transaktivierenden NF-kappaB-Untereinheit RelA/p65 in verschiedenen Zellkompartimenten der Leber die Rolle von NF-kappaB bei der Leberregeneration charakterisiert werden.
Die meisten Schlaganfallpatienten kommen zu spät in die Klinik, so dass gegenwärtig nur 3-6% der Patienten mit einer effizienten Thromobolyse-Therapie behandelt werden können. In der von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderten klinischen Studie von Herrn Prof. Faßbender, Neurologie des Uniklinikums Homburg/Saar soll geprüft werden, ob durch Diagnostik und Therapie vor Ort mittels eines neuartigen „Schlaganfalls-Rettungswagens“ mehr Schlaganfallpatienten rechtzeitig behandelt werden können.
Prof. Settmacher und Dr. Rauchfuß von der Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Jena befassen sich mit einer Genexpressionsanalyse in „Bead Array“-Technologie an humanen Gewebe zur Identifizierung der noch unklaren Mechanismen der Leberregeneration nach Pfortaderembolisation.
In der von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderten Studie von Prof. Sirén und Prof. Roosen, Neurochirurgische Klinik der Universität Würzburg in Kooperation mit Prof. Dandekar, Biozentrum der Universität Würzburg und Prof. Ehrenreich, Klinische Neurowissenschaften, Max-Planck-Institut, Göttingen, geht es um die Therapieoptimierung im individuellen Krankheitsverlauf eines Patienten nach Schädel-Hirn-Trauma einschließlich Anpassung der Rehabilitationsstrategien und Definition eines „Outcome-Modells“ für zukünftige Therapiestudien mit hirngewebsrettenden Mitteln. Basierend auf einem prospektiv erhobenen Datenpool unter Einschluss verschiedener klinischer, physiologischer und biochemischer Parameter, werden mathematische Modelle der Dynamik des Verlaufs nach Schädel-Hirn-Verletzungen entwickelt und zur Anwendungsreife gebracht.
Laut Prof. Ebert von der II. Medizinischen Klinik, Klinikum Rechts der Isar, München, weist das Adenokarzinom des Ösophagus eine zunehmende Inzidenz auf und ist mit einer sehr schlechten Prognose verbunden. Das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Projekt hat das Ziel, epigenetische Veränderungen in der Frühphase und im Fortschreiten dieser Erkrankung zu identifizieren und zu analysieren, um geeignete molekulare Targets in der Früherkennung, Diagnose und Prävention dieser Tumorerkrankung zu charakterisieren.
Ausgehend von der mitochondrialen Theorie des Alterns und der Beobachtung, dass Atemwegsinfektionen zum Beispiel durch neu entdeckte Viren die viert häufigste Todesursache im Alter sind, untersucht das Team unter Projektleitung von PD Schildgen vom Institut für Virenforschung, Universitätsklinikum Bonn, die Frage, ob bei Infektionen mit neuen Atemwegsviren die Mitochondrien geschädigt werden und ob eine derartige Schädigung synergistisch durch das altersbedingt vorgeschädigte Mitochondrium verstärkt wird.
Prof. Baumert und Dr. Barth haben das Ziel der Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Infektion mit dem Hepatitis C Virus. In Zusammenarbeit der Universitätskliniken Freiburg und Strassbourg werden die molekularen Mechanismen der Virusinteraktion mit humanen dendritischen Zellen untersucht.
Dr. Gößler, HNO-Klinik des Universitätsklinikums Mannheim, untersucht mesenchymale Stammzellen aus Nabelschnurblut und Fettgewebe zur Nutzung im Knorpel-Tissue Engineering, hier insbesondere die Expression von Oberflächenmarkern und Wachstumsfaktoren während chondrogener Differenzierung und deren Einflußnahme auf Funktion und Phänotyp der Stammzellen.
Das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Projekt von Dr. Thal, Klinik für Anästhesiologie der JGU Mainz, stellt sich die Aufgabe zu klären, inwieweit die Gabe des Hypnotikums Propofol das neurologische Langzeiterlebnis (Histopathologie, motorische Funktion, Kognition) nach experimentellem Schädelhirntrauma günstig beeinflussen kann. Im Fokus des Forschungsprojektes steht die Identifikation des durch Propofol mobilisierbaren neuroregenerativen (Stammzell-) Potentials.
Prof. Stilgenbauer und Dr. Zenz, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Ulm, beschäftigen sich mit Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit der sensitiven TP53 Mutationsanalyse mittels DHPLC-basiertem Hochdurchsatzverfahren und Charakterisierung der biologischen und klinischen Bedeutung bei der fortgeschrittenen refraktären chronischen lymphatischen Leukämie im Rahmen der CLL2H Studie der DCLLSG.
Die Resektion von Kleinhirntumoren beduetet für den Betroffenen neben dem chirurgischen Eingriff je nach Größe und Lokalisation eine zum Teil massive motorische Einschränkung, die sich z.B. in einer Stand- und Gang-Ataxie der unteren Extremität oder einer Dysdiadochokinese der oberen Extremität äußern kann. Ziel der Studie von Prof. Kolb und Dr. Kutz vom Physiologischen Institut der LMU München ist es, aufgrund der Bedeutung des Kleinhirns für motorische Lernvorgänge physiotherapeutische Rehabilitationsprogramme zu entwickeln.
Laut Prof. Burckhardt, Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie, UKL Göttingen, ist die Gluratazidurie Typ 1 eine Erkrankung des Aminosäurestoffwechsels, die nach Ausbruch bei den betroffenen Kindern aufgrund neuronaler Degeneration im Striatum zu einer verlangsamten körperlichen Entwicklung und zu massiven Bewegungsstörungen mit lebenslanger Behinderung führt. Die Untersuchungen von Prof. Buckhardt sollen helfen, die Transportwege aufzuklären über die die Glutaratderivate über die Blut-Hirn-Schranke in vulnerable Regionen des Gehirns gelangen und wie sie andererseits über die Nieren ausgeschieden werden können.
Bereits zum zweiten Mal unterstützte die Else Kröner-Fresenius-Stiftung das Internationale Minisymposium Xenotransplantation und jährliche Treffen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Xenotransplantation (DAX) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Transplantationsgesellschaft, dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Robert Koch-Institut. Die Xenotransplantation, die Übertragung von Zellen und Organen vom Schwein auf den Menschen soll helfen, den Organmangel zu überwinden. Vortragende waren u. a. Prof. Cooper von der Universität Pittsburgh, Prof. Hering von der Universität Minnesota, Prof. Reichart von der LMU München und Sprecher der DFG-Transregio Forschergruppe Xenotransplantation, Dr. Denner vom Robert Koch-Institut, PD Tönjes vom Paul-Ehrlich-Institut und Prof. Ulrichs von der Universität Würzburg.
Insgesamt hat die Else Kröner-Fresenius-Stiftung die Förderung der oben genannten Projekte mit einem Betrag in Höhe von Euro 2.085.779.- beschlossen.
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Bad Homburg v. d. H.. Stiftungszweck sind die Förderung klinischer Forschung und die Unterstützung humanitärer Hilfsprojekte sowie die Ausbildung von jungen Ärzten, Krankenpflegepersonal, begabter Schüler und Studenten. Bis dato hat die Else Kröner-Fresenius-Stiftung rund 650 Einzelprojekte unterstützt mit einem Gesamtbetrag von über 60 Millionen Euro. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung wurde im Jahr 1983 von Else Kröner gegründet, die mit ihrem Tod im Jahr 1988 ihr gesamtes Vermögen der Else Kröner-Fresenius-Stiftung zuwendete.
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