Oldenburger Turbulenzforschung im Forschungsverbund der Helmholtz-Gemeinschaft
An der Gründung des virtuellen Instituts „Thermische Konvektion“, für das die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit 800.000 Euro bewilligt hat, ist die Universität Oldenburg gleich mit zwei Arbeitsgruppen aus dem Bereich der Turbulenzforschung beteiligt. Die Dachorganisation für große Forschungsprojekte und -einrichtungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hatte die Oldenburger Trubulenzforschung aus über 70 Anträgen ausgewählt und ihr damit eine besondere wissenschaftliche Exzellenz attestiert.
Zusammen mit dem Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR), der Universität Göttingen und der Technischen Universität Ilmenau wollen die Arbeitsgruppe Hydrodynamik & Windenergie (Hydro) von Prof. Dr. Joachim Peinke und die Arbeitsgruppe Experimentalphysik komplexer Systeme (EpkoS) von Dr. Achim Kittel neue experimentelle und numerische Methoden für die Untersuchung von Konvektionsströmungen nutzbar machen.
Als thermische Konvektion wird die Strömung einer beheizten Flüssigkeit oder eines Gases bezeichnet. Sie ist der in der Natur am häufigsten anzutreffende Strömungszustand, der unter anderem verantwortlich ist für die Strömung in der Erdatmosphäre und in den Ozeanen, im Erdmantel und auf der Sonne. Technisch wird thermische Konvektion beispielweise genutzt in Kraftwerken oder in Schmelzanlagen für Halbleitereinkristalle, Stahl oder Glas, aber auch für den Komfort im Innenraum von Flugzeugen, Autos, Zügen und Gebäuden. In vielen Anwendungen ist der reinen thermischen Konvektion eine zusätzliche Strömung überlagert.
Im Rahmen des virtuellen Instituts wollen die Wissenschaftler einerseits Methoden zur Untersuchung dieser gemischten Strömungen entwickeln und andererseits diese Strömungsform experimentell und numerisch detailliert untersuchen, um das physikalische Verständnis voranzubringen. Nur so kann eine sichere Grundlage für Neuentwicklungen von Modellen zur Beschreibung von Turbulenzen entwickelt werden, die in der Praxis dringend benötigt werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Peinke, Tel.: 0441/798-3536, E-Mail: peinke@uni-oldenburg.de
Dr. C. Wagner, DLR Göttingen, E-Mail: claus.wagner@dlr.de
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