Schavan: "Bologna-Reform gemeinsam weiterentwickeln"

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat am Dienstag mit Vertretern des Aktionsbündnisses Bildungsstreik, Studentenvertretern und mit hochrangigen Repräsentanten des deutschen Hochschulsystems beraten.

An dem Gespräch nahmen auch Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz und für die Kultusministerkonferenz Jan-Hendrik Olbertz, Kultusminister aus Sachsen-Anhalt, teil. Ministerin Schavan äußerte sich zufrieden mit den Gesprächsergebnissen:

„Es bestand Konsens, dass niemand zurück will in die Zeit vor Bologna. Niemand will die Abschaffung der Bologna-Reform. Wir haben gemeinsam über notwendige Korrekturen beraten. Wichtige Punkte in der Diskussion waren die Erfahrungen der Studierenden mit der Mobilität sowohl innerhalb Deutschlands als auch international, die Übergänge vom Bachelor zum Master sowie der Wert des Bachelor für den Berufseinstieg. Bei der Weiterentwicklung der Bologna-Reform können wir aufbauen auf bisherige Erfolge:

Mobilität: Seit 1999 hat sich die Zahl der Studierenden, die einen Abschnitt ihres Studiums im Ausland verbracht haben, nahezu verdoppelt.

Deutschland ist weltweit das drittbeliebteste Land für ausländische Studenten.

Wie der letzte Studierenden-Survey gezeigt hat, sind die Studierenden an deutschen Universitäten und Fachhochschulen zunehmend zufrieden. Das gilt insbesondere für inhaltliche Qualität, Aufbau des Studienganges und Durchführung der Lehrveranstaltungen.

Ich möchte fünf konkrete Punkte benennen, die zentral sind und die wir mit dem heutigen Tag auf den Weg bringen werden:

Strukturreform muss verbunden werden mit der Erneuerung der Curricula.

Für die Länge des Bachelor-Studiums brauchen wir mehr Flexibilität. Es kann auch erforderlich sein, statt sechs auch sieben oder acht Semester im Bachelor-Studiengang zu studieren.

Der Übergang vom Bachelor zum Master muss problemlos möglich sein. Studierende sollten selbst entscheiden können, ob sie einen Master machen wollen oder nicht. Ich bin gegen eine Quote.

Beratung und Betreuung der Studierenden müssen noch wesentlich besser werden.

Wir werden eine Studie in Auftrag geben, die untersucht, wo die Bachelor-Studenten nach ihrem Abschluss unterkommen – in Unternehmen, in der Wissenschaft oder in einem anderen Bereich. Das erlaubt dann konkrete Aussagen darüber, wie gut Bachelor-Absolventen für den Beruf qualifiziert sind.

Wir nehmen aus dieser Konferenz viele Anregungen für die weitere Umsetzung der Bologna-Reform mit, die wir in Gesprächen mit allen Beteiligten vertiefen werden. Dies gilt auch für die Wirtschaft, bei der wir für noch größere Akzeptanz der Abschlüsse werben wollen.

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