Kooperation Elternhaus-Schule: Wie erfolgreich ist der Austausch?
Die Ergebnisse des aktuellen Bildungsbarometers zum Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern legen nahe, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten verbessert werden muss: Zwar werden in den Treffen zwischen Eltern und Lehrkräften von 46% der Befragten gemeinsame und konkrete Ideen zur Verbesserung der Situation ausgetauscht.
Allerdings folgt in 41% der Fälle kein Handeln: Es werden keine konkrete Hinweise für eine Verbesserung vermittelt, weshalb der Austausch ergebnislos verläuft. Dabei kommt der Kooperation zwischen Elternhaus und Schule durchaus eine nachhaltige Wirkung für die Entwicklung und Bildungsbiographie der Kinder und Jugendlichen zu.
Das Ergebnis ist bemerkenswert, weil nur 5 % der Befragten den Kontakt zu den Lehrkräften ihrer Kinder für nicht so wichtig bis unwichtig halten. Auch die Einschätzung bestimmter Inhalte der Kooperation, wie Vertrauen schaffen oder Förderung gegenseitiger Toleranz und Wertschätzung, erfolgt durch Lehrkräfte und Eltern in einem hohen Konsens. Trotzdem: Nahezu 1/3 der Befragten haben eher negative Erfahrungen mit Lehrkräften gemacht.
Das sei ein Ergebnis, das wegen seiner Bedeutung für die schulische und außerschulische Entwicklung der Kinder dafür spreche, dass die Kooperation zwischen Elternhaus und Schule verbessert werden müsse. „Eine gute Kooperation zwischen Eltern und Lehrern wirkt sich nachhaltig auf die gesamte Entwicklung der Kinder und Jugendlichen positiv aus, vor allem auf ihre Bildungsbiographie“, erklärt Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, Geschäftsführender Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, der das Bildungsbarometer gemeinsam mit der Schülerhilfe realisiert. „Dabei kommt der Lehrkraft eine Schlüsselrolle zu. In dem Maße, in dem eine zunehmende Professionalisierung der Lehrkräfte erreicht wird, verbessern sich die Bedingungen für Unterricht, Klassen- und Schulklima, aber auch für die Kooperation Elternhaus-Schule und damit für die Schulentwicklung.“ Aber offensichtlich sei die Schule noch weit von dieser angestrebten Professionalisierung entfernt.
An der Befragung dieses Bildungsbarometers haben bundesweit insgesamt 1976 Personen teilgenommen. Die Stichprobe ist mit Blick auf die Verteilung der Bevölkerung in den Bundesländern spezifisch repräsentativ.
Weitere Informationen können dem aktuellen Newsletter des Bildungsbarometers entnommen werden. Der vollständige Bericht wird im März als download kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Newsletter und Bericht sind bzw. werden im Internet veröffentlicht unter:http://www.vep-landau.de/Bildungsbarometer.htm
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
zepf – Zentrum für empirische pädagogische Forschung
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Bürgerstraße 23 ,D-76829 Landau
Telefon: +49-(0)6341-906-175
Telefax: +49-(0)6341-906-166
E-Mail: jaeger@zepf.uni-landau.de
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