Erfolgreich genutzte Software zur kooperativen Erstellung von Lerninhalten geht nun Open Source

E-Learning bleibt im Trend. Professoren an Universitäten und Hochschulen aber auch Dozenten in Unternehmen und anderen Organisationen setzen zur Wissensvermittlung immer häufiger Selbstlernmodule, sogenannte Web-based-Trainings, ein. Bisher war die Erstellung solcher Module äußerst komplex und erforderte detaillierte Kenntnisse im Umgang mit Multimedia Technologien.

Wissenschaftler am hessischen Telemedia Technologie Kompetenz-Center (httc) und am Fachgebiet Multimedia Kommunikation (KOM) der Technischen Universität Darmstadt liefern hier seit einiger Zeit Abhilfe: Mit „docendo“ haben sie eine Software entwickelt, mit der sich Selbstlernmodule intuitiv erzeugen lassen. Diese wird nun als Open Source Software einer breiten Öffentlichkeit verfügbar gemacht.

„Ein Lernmodul kann mit docendo schneller und einfacher erstellt werden als ein Vortrag mit Power Point“, so Dr. Christoph Rensing, der in Darmstadt maßgeblich an der Entwicklung der Software beteiligt war. „Dass dies tatsächlich so ist, zeigen die langjährigen Erfahrungen in unseren Projekten“, so Rensing weiter. Seit mehr als fünf Jahren wird docendo von Medizinern und Sportwissenschaftlern an den hessischen Universitäten eingesetzt, die damit schon mehr als 600 Kurse erstellt haben.

Bei docendo werden alle wichtigen Bausteine eines Lernmoduls wie Textpassagen, Bilder, Tabellen oder Graphiken auf einem zentralen Server hinterlegt. Diese können dann einfach und ohne großen Aufwand zusammengesetzt werden. Der Autor kann sich dabei vollständig auf den Inhalt seiner Lerneinheit konzentrieren, da die Formatierung und das Layout vom System übernommen werden. Die Speicherung und Bereitstellung der einzelnen Bausteine auf einem zentralen Server bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. So können Lernmodule kollaborativ angefertigt werden oder einzelne Bauteile und Inhalte eines Lernmoduls untereinander ausgetauscht und wieder verwendet werden. Da auf das System über das Web zugegriffen werden kann, ist keine Installation spezieller Programme auf dem eigenen Rechner notwendig.

Die innovativen Ideen von docendo stammen von den Wissenschaftlern des Fachgebiets KOM. In Kooperation mit dem httc setzten sie diese in dem umfangreichen und erfolgreich eingesetzten Softwareprodukt um. Die langjährige Entwicklung der Software wurde vom Land Hessen und dem Bund gefördert. Seit 2008 ist auch die ETH Zürich beteiligt. Sie führte docendo in einem Projekt ein, das die Zielsetzung verfolgt, den Lernenden individuell maßgerechte Selbstlernmodule zur Verfügung zu stellen. Heute wird docendo vom Network for Educational Technology (NET), dem E-Learning Kompetenzzentrum der ETH Zürich, als Content Authoring Lösung für die ETH betrieben.

Neben der ETH Zürich setzen docendo bisher alle hessischen Universitäten in den Fachbereichen Humanmedizin und Sportwissenschaften erfolgreich ein. Die Nutzung ist jedoch nicht auf Hochschulen beschränkt. „docendo ist universell und überall verwendbar, wo es um Wissensvermittlung geht, z.B. in Schulen, Verbänden oder öffentlichen Institutionen“, erklärt Prof. Ralf Steinmetz, Leiter von KOM. Auf der diesjährigen Konferenz „E-Learning 2009“, die vom 14. bis 19. September in Berlin stattfindet, wird docendo vorgestellt und als Open Source Produkt veröffentlicht.

Kontakt:
Sandra Siebert M.A.
Hessisches Telemedia Technologie Kompetenz-Center httc e.V.
Merckstraße 25, 64283 Darmstadt
Telefon: 06151 16-3599
Mobil: 0160 93909113
Fax: 06151 16-6152
E-Mail: presse@multimedia-communications.net

Media Contact

Sandra Siebert idw

Weitere Informationen:

http://www.docendo.org

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