Wieder einmal die Nase vorn: erster deutscher Jura-Bachelor-(LL.B.)-Studiengang in Greifswald


Wieder spielt die Universität Greifswald den ersten Ton: ab dem Wintersemester 2000/01 bietet sie als erste deutsche Universität das Studium zum »Bachelor of Laws« (Bakkalaureat der Rechte) an (das mit Greifswalder Denkhilfe auch die private Gerd-Bucerius-Law-School in Hamburg im Programm haben will). Am 15. September 2000 erteilte das Schweriner Bildungsministerium mündlich die offizielle Genehmigung dazu – mitten in der Einschreibephase: das Studium ist zulassungsbeschränkt (60 Plätze); bis Freitag, 22. 9. 2000, ist die Anmeldung möglich. Danach können Bewerber am Losverfahren teilnehmen.

Das Studium dauert sechs Semester (3 Jahre). Die Studenten erwerben einen akademischen Grad, den LL.B., den das neue Hochschulrahmengesetz ausdrücklich vorsieht. Greifswald bietet bereits seit dem WS 1999/2000 sehr erfolgreich für die Fächer der Philosophischen Fakultät den mehrfach andernorts kopierten Bachelor of Arts (B.A.) an, den die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung als Modell unterstützt. Der Greifswalder Studiengang »Bachelor of Laws« erhielt 500000 DM vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

Der akademische Abschluß des LL.B. ist berufsqualifizierend, er bereitet die Studenten auf den »Arbeitsmarkt« vor. Dort könnten sie die im Studium erworbenen Fähigkeiten beweisen, in Trainée-Programmen und mit »learning on the job« vervollkommnen. Die entscheidenden Voraussetzungen, um später erfolgreich in Unternehmen und Verbänden zu arbeiten, sind Flexibilität, Kreativität, Dynamik. Dies sollen sich Hochschüler im Studium aneignen.

Wie das BA-Studium der Philosophischen Fakultät ist das juristische Bachelor-Studium durch drei Elemente gekennzeichnet: Vermittlung einer »Kernkompetenz« (hier der Rechtswissenschaften), Basiswissen in Ökonomie und sogenannte »general skills«. Zu diesem allgemeinbildenden Block zählen Rhetorik, Textanalyse und gezielte Englisch-Ausbildung für das spätere Bestehen im Arbeitsleben. Hinzu kommen Pflichtpraktika für erste Blicke in das Berufsleben.

Das Studium setzt sich aus Modulen (Bausteinen) zusammen, die je mit Prüfungen enden. Für diese gibt es ECTS-Punkte (European Credit Transfer System), die ggfs. bei einem Studium an einer anderen Hochschulen angerechnet werden können. Diese neue europäische Bewertungsskala wird zu internationaler Vergleichbarkeit und erhöhter Wettbewerbsfähigkeit führen.

Nach dem LL.B. kommt das Master-Programm. Dieses entwickelt die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät zusammen mit anderen Fakultäten und bietet es ab dem Wintersemester 2001/02 an. Auch ein Wechsel in Richtung gewöhnliches Jurastaatsexamen ist problemlos.

Informationen: Susanne Guse, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Domstr. 20, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-2171,
e-mail: suse@uni-greifswald.de, Internet: http://www.uni-greifswald.de/dek1/index.html.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

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 Dr. Edmund von Pechmann

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