Storm: "Fernunterricht ist wichtig für das Lernen im Lebenslauf"

Ein Studium neben der Berufstätigkeit oder Fortbildungskurse trotz Job und Familie: In Deutschland nutzen viele Bürgerinnen und Bürger den Fernunterricht, um sich weiterzubilden. Mit dem Studienpreis DistancE-Learning werden jährlich die erfolgreichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgezeichnet. „Fernunterricht ist wichtig für das Lernen im Lebenslauf. Diese Art der Weiterbildung wollen wir auch in Zukunft attraktiv gestalten, sagte Andreas Storm, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium anlässlich der Verleihung des Studienpreises DistancE-Learning am Dienstag in Berlin. „Bestimmte Lebensumstände brauchen entsprechende Bildungsangebote. Fernunterricht ist hiefür ein geeignetes Instrument, um sich unabhängig von Zeit und Ort weiterzubilden“, betonte Storm in seiner Rede. In der Bundesrepublik Deutschland haben nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes 2006 rund 200.000 Personen am Fernunterricht teilgenommen. Am Fernstudium beteiligten sich mehr als 63.000 Studentinnen und Studenten.

Folgende Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury des Verbandes „Forum DistancE-Learning“ ausgewählt:

In der Kategorie „Fernlernerin des Jahres“ wird Larysa Shynkarenko-Huy (42) aus Schöningen bei Braunschweig ausgezeichnet. Die gebürtige Ukrainerin, die seit neun Jahren in Deutschland lebt, vertiefte im Fernlehrgang „Rechtswesen“ beim Institut für Lernsysteme (ILS) ihr Fachwissen als Dolmetscherin und Übersetzerin. Sie übersetzte die Studieninhalte eigenständig ins Russische und Ukrainische. Diese Investition hat sich ausgezeichnet: Seit einem Jahr führt sie ihr eigenes Unternehmen für Beratungs- und Sprachdienstleistungen.

Manfred Haas (45) aus Schleiden in der Eifel schaffte mit Hilfe des Fernlehrgangs „Technischer Betriebswirt IHK“ den Aufstieg. Die erworbenen Kenntnisse nutzte der „Fernlerner des Jahres“, um sich von der berufsbegleitend nachgeholten Fachhochschulreife bis zum IHK-geprüften Technischen Betriebswirt fortzubilden.

Mit Hilfe des Diplomstudiengangs „Informatik“ gelang Ute Brandenburg (44) aus Monschau ein Hochschulabschluss im technischen Bereich. Sie schaffte so neben ihrer Berufstätigkeit und dem Alltag als Mutter von drei Kindern den Einstieg in die IT-Branche als Testingenieurin im Qualitätsmanagement. Für ihr Engagement erhält sie die diesjährige Auszeichnung zur „Fernstudentin des Jahres“.

„Fernstudent des Jahres“ ist Herr David Oing (37) aus Südlohn. In weniger als drei Jahren hat er parallel zu seiner Berufstätigkeit im Studiengang Europäische Betriebswirtschaftslehre als erster Absolvent sowohl den Bachelor of Arts als auch den Diplomabschluss gemacht. Das Fernstudium ermöglichte ihm zudem die Aufnahme zum Doktoranden an der Universität Leipzig.

Regina Mühlich (41) ist Preisträgerin in der Kategorie „Lebenslanges Lernen“. Seit 1994 belegte sie Fortbildungskurse unterschiedlicher Fachrichtungen von der Finanzbuchhaltung und Betriebswirtschaftslehre bis hin zu Seminaren in Qualitätsmanagement. Sie hat bewiesen, dass man sich auch als alleinerziehende Mutter mit Full-time Job kontinuierlich mit hervorragenden Ergebnissen weiterbilden kann.

Den „Studienpreis Lebenslanges Lernen“ erhält Dr. Karl-Heinz Walper (73) aus Leer, der auch im Alter beweist, dass man noch lernen kann. Mit Hilfe des Studiengangs „Psychotherapie“ konnte er sich eine neue Beschäftigung als ehrenamtlich Tätiger aufbauen. Die Konsequenz und Intensität, mit der er sich dieser Herausforderung gestellt hat, verdient hohe Anerkennung.

Sabine Mühlhaus-Liebich (36) aus Gelsenkirchen erhält den Preis „Lernen mit Handicap“. Die Unternehmerin hat trotz ihrer Diagnose Multiple Sklerose (MS) einen Personal-Coach-Lehrgang absolviert und belegt zur Zeit den Fernkurs „Psychotherapie“. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie eine Unternehmensberatung und unterstützt zudem Menschen mit Krankheit und Behinderung im Berufsleben durch gezieltes Coaching.

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