Renommierter Alexander von Humboldt Forschungspreis geht an die Leibniz Universität Hannover

Einer der renommierten Alexander von Humboldt Forschungspreise über 60.000 Euro unterstützt in diesem Jahr die internationale Forschung an der Leibniz Universität Hannover.

Prof. Nadia Magnenat-Thalmann, Professorin an den Universitäten Genf und Shanghai, wird gemeinsam mit Prof. Franz-Erich Wolter vom Fachbereich Mensch-Maschine-Kommunikation, Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, an der Leibniz Universität im Bereich der Virtuellen Realität mit biomedizinischen Anwendungen forschen. Für die Leibniz Universität Hannover ist diese Auszeichnung ein weiterer wichtiger Schritt in der internationalen Forschung.

Das von beiden Wissenschaftlern geplante Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von computergestützten Systemen, mit denen eine dreidimensionale Multi-Skalen-Visualisierung und Simulation menschlicher Organe möglich wird. Menschliche Organe und krankhafte Prozesse können innerhalb des neuen Systems in verschiedenen Vergrößerungsstufen (Multi-Skalen) dargestellt werden. Das computergestützte System soll es möglich machen, in erkrankte Organteile hineinzu-zoomen.
Das Visualisierungssystem bietet zur leichteren Bedienbarkeit Interaktionsmöglichkeiten der Virtuellen Realität an, die es erlauben, mit dreidimensionalen rechnergenerierten Datensätzen händisch interaktiv zu agieren. Die haptische Interaktionsmöglichkeit erlaubt beispielsweise einem Arzt bei der Operationsplanung für einen Knochenbruch mit mehreren Bruchstellen und –stücken eine effektive manuelle Rekonstruktion des ursprünglich unversehrten Knochens, ohne dass der Patient belastet wird. Professorin Magnenat-Thalmann und Professor Wolter hoffen, dass mit dem System der Multi-Skalen-Analyse ein besseres Verständnis der pathologischen Prozesse und dadurch auch wirksamere Behandlungen der jeweiligen Erkrankungen möglich werden.

Professorin Magnenat-Thalmann hat als Pionierin in der Virtuellen Realität die Forschungsgebiete zur Visualisierung von Menschen, ihren Bewegungen, die Bewegung ihrer Kleider, ihre Haut, deren Ausdruck und die Beziehung dieser Dinge zur Sprache begründet. Die Professorin zeigt eine neue virtuelle Realität, die parallel zur menschlichen Erfahrung existiert.

Mit dem Humboldt Forschungspreis werden international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Nominierung erfolgt durch einen Wissenschaftler in Deutschland. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleginnen und –kollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen.

Das Humboldt-Ranking zeigt, welche Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei ausländischen Forscherinnen und Forschern besonders beliebt sind. Dabei liegt die Leibniz Universität Hannover in der ersten Hälfte: Von 80 bewerteten Hochschulen belegt sie Platz 30. Ausgewertet wurde die Anzahl der Gastaufenthalte von internationalen Spitzen- und Nachwuchswissenschaftlern, die von 2007 bis 2011 als Stipendiaten oder Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung in Deutschland forschten.

Für weitere Informationen stehen Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 5342 oder per E-Mail unter kommunikation@uni-hannover.de, sowie Prof. Franz-Erich Wolter, Fachbereich Mensch-Maschine-Kommunikation der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 2910 oder per E-Mail unter few@gdv.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

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