Starkes Wachstum für Business Intelligence
Kontrollwut in Unternehmen noch ein Hemmschuh
Der Markt für Business Intelligence Software (BI-Software) wird in Europa in den nächsten Jahren stark wachsen. Die Beratungsfirma Gartner erwartet eine jährliche Zunahme des Marktvolumens um 8,2 Prozent. Den größten Anteil am Markt für Business Intelligence Software (BI) in Europa bildet derzeit England mit einem Marktvolumen von 157 Mio. Dollar im Jahr 2002. Gartner rechnet mit einer Zunahme auf 238 Mio. Dollar. Deutschland folgt an zweiter Stelle. Der Markt soll in drei Jahren ein Volumen von 148 Mio. Dollar erreichen.
Den Marktforschern von IDC zufolge erreichte der Weltmarkt für BI-Software im Jahr 2002 ein Volumen von 3,7 Mrd. Dollar. Die Forscher gehen von einem weltweiten Wachstum von jährlich 4,1 Prozent in den nächsten Jahren aus. Demnach legt der Markt in Europa überdurchschnittlich zu, „doch der Trend in Europa hinkt der Entwicklung in den USA hinterher“, sagte Gartner-Analyst Fabrizio Biscotti gegenüber dem CIO-Magazin.
Experten gehen von einer weiteren Konsolidierung des stark fragmentierten Marktes aus. „Den Anfang machte im vergangenen Jahr Business Objects mit der Übernahme von Crystal Decisions. Dann folgte der Kauf von Brio Software durch Hyperion, sowie Actuate, die Nimble Technologies erwarben. Mit diesen Transaktionen wollen die Anbieter vor allem ihre Produktportfolios vervollständigen, da ihre jeweiligen Programme sich meist auf einzelne Aspekte der Unternehmensdaten beschränken“, schreibt das Blatt.
Parallel dazu erweitern breiter aufgestellte Anbieter wie Microsoft, Oracle oder SAP ihre Produktlinien um Berichtsfunktionen. Gartner rechnet damit, dass die klassischen BI-Anbieter dadurch zunehmend unter Druck geraten werden. Markus Roithmeier, Geschäftsführer von QlikTech Deutschland, prognostiziert ein noch größeres Wachstumspotenzial für „Business Intelligence für Jedermann“. „Es gibt bislang nur wenige Tools im Markt, die anwenderfreundlich, intuitiv, schnell implementierbar, leicht zu erlernen und skalierbar sind“, so die Erfahrung von Roithmeier. Hier sieht er sein Unternehmen gut positioniert mit der QlikView-Lösung: Mit ihr könnten Anwender Informationen „right in time“ anfordern und auch die nötige Datentransparenz sicherstellen.
Der Zwang zur Transparenz ist auch nach Einschätzung von Gartner der Antriebsfaktor für die vermehrte Einführung von BI-Software. Manager seien mittlerweile verantwortlich für die Qualität und Zeitnähe ihrer Berichte. Als gegenläufige Tendenz wirke sich das Bestreben der Führungskräfte aus, nicht nur die Kontrolle über den Informationsfluss zu behalten, sondern dabei auch die Streuung von Daten einzugrenzen. Die Implementierung von BI-Software müsse daher mit einer Änderdung der Unternehmenskultur zu mehr Offenheit einhergehen.
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