Private Haushalte stocken Vermögen um 45 Mrd. Euro auf

Private Haushalte in Deutschland haben im ersten Quartal 2008 mehr Geld angehäuft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit einem Plus von zwei Mrd. Euro liegt die Geldvermögensbildung in diesem Jahr bei 45 Mrd. Euro.

Angesichts deutlich gestiegener Lebenshaltungskosten (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080710004) zeichnet sich in dem Plus eine überraschende Entwicklung ab. Die höheren Ersparnisse bei privaten Haushalten haben ihren Hintergrund jedoch mitunter in den enormen Heiz- und Energiekosten, wodurch im bevorstehenden Winter bereits angesparte Mittel wieder aufgebraucht werden.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2007 ist die Geldvermögensbildung in Form von Einlagen allerdings erheblich niedriger ausgefallen, wie die Deutsche Bundesbank mitteilt. Diese Entwicklung entspreche jedoch dem üblichen Saisonmuster und „ist mitunter auf die Ausbezahlung des Weihnachtsgelds zurückzuführen, wodurch automatisch mehr Geld angespart werden kann“, erklärt Bundesbank-Sprecherin Madleen Petschmann im Gespräch mit pressetext.

Bei Bankeinlagen einschließlich Bargeld stockten die Deutschen ihr Vermögen um rund sieben Mrd. Euro auf, was einem nur wenig niedrigeren Betrag entspricht als im ersten Vorjahresquartal. Dahinter stecke eine beinahe Verdoppelung der Termingelder mit plus 15,5 Mrd. Euro zu Lasten der Sicht- und Spareinlagen, die per saldo abgebaut wurden. Verbindlichkeiten wie Bank- und Versicherungskredite konnten weiter abgebaut und in Höhe von zehn Mrd. Euro getilgt werden. Während bei Wertpapieren Rentenwerte und Investmentzertifikate jeweils um elf Mrd. Euro aufgestockt wurden, haben die privaten Haushalte Aktien im ersten Quartal mit einem Minus von einer Mrd. Euro wie schon in den Vorquartalen netto verkauft.

Die Geldvermögensbildung von Produktionsunternehmen weist im gleichen Zeitraum mit einem Plus von 13 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 38 Mrd. Euro einen noch deutlicheren Zuwachs auf als bei privaten Haushalten. Dies ist besonders auf eine starke Anteilserhöhung bei Aktien um 32 Mrd. Euro und um 13 Mrd. Euro vermehrte sonstige Firmenbeteiligungen zurückzuführen. Die Ausweitung von Bankeinlagen durch Unternehmen reduzierte sich jedoch um elf Mrd. Euro, wenngleich Kredite und Fremdfinanzierungen um sechs Mrd. Euro abgebaut werden konnten.

Media Contact

Manuel Haglmüller pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.bundesbank.de

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