Schiff ahoi!

Bei der neugestaltete Yachtbrücke sind die unterschiedlichsten Steuerungs- und Navigationsgeräte vereinheitlicht - modernes Design dank einer neuen Software-Plattform. ©Fraunhofer TEG

Auf Rufweite müssen Schiffe heute nicht mehr herankommen, um sich zubegrüssen. Die zahlreichen Steuerungs- und Navigationsgeräte auf der Brückelassen Kommunikation schon von Ferne zu. Eine neue Softwarevereinheitlicht die unterschiedlichen Komponenten.

Den Seemannsruf zur Begrüßung eines anderen Schiffes hört man auf modernen Motoryachten weniger. Denn die gesamte Steuerung und Überwachung wird elektronisch geregelt. Per Radar wird ermittelt, ob andere Boote, Land oder Felsen vor einem liegen, per Echolot die Tiefen und Untiefen erkannt. Für jede Aufgabe gibt es ein eigenes Gerät. Diese müssen bislang über diverse Kabel aufwendig miteinander verbunden werden. Die Motoren und Turbinen Union Friedrichshafen MTU entwickelte eine Software-Plattform, die alle Komponenten zu einer Einheit zusammenwachsen lässt. Das Design für die Yachtbrücke stammt von der Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG in Stuttgart. Das System vereinfacht nicht nur die Installation der Geräte, sondern erleichtert auch dem Yachtkapitän die Handhabung.

»Zum Steuerpult einer Yacht gehören Anzeigen für die Überwachung des Motors ebenso wie Navigationsinstrumente«, erläutert Dipl.-Ing.-Des. Mark Ital von der TEG. »Auch Accessoires wie CD-Spieler, Lautsprecher, Aschenbecher sind integriert und unterstreichen den Freizeitcharakter des Schiffes.« Mit ihrem Design gelang dem Entwickler-Team der TEG neben einer einheitlichen Gestaltung der Instrumente und Bedienelemente von drei verschiedenen Firmen, ihrer ergonomischen Anordnung auch ein anspruchsvolles, exklusives Design. Die klare Gestaltungslinie bietet dem Steuermann der Yacht jederzeit optimalen Überblick über die Instrumente. Die graumatte Bedienoberfläche verhindert störende Lichtreflektionen, der blau-silbern changierende Flip-Flop-Effektlack unterstreicht die große Freiformfläche des Pultgehäuses. Integrierte Produktgestaltung lautet die Devise. »Designer, Ingenieure, Wissenschaftler und Konstrukteure arbeiten von Anfang an gemeinsam am neuen Produkt«, fasst Mark Ital das Vorgehen zusammen. »Denn nur diese frühe Verzahnung von Technik und Gestaltung ermöglicht ganzheitlich durchdachte und damit wirtschaftliche Konzepte. Die Palette reicht vom Finden optimaler Marktsegmente und Zielgruppendefinition bis hin zu Design, Konstruktion und Bau von Prototypen«.

Auftraggeber MTU ist zufrieden. Dank der neugestalteten Yachtbrücke, kann das Unternehmen die elektronische Systemtechnik gelungen demonstrieren. Auf der Hannover Messe (Halle 17, Stand C/D 50) können interessierte Besucher beispielsweise zu einer simulierten Tour im Mittelmeer starten. Motor anlassen und Gas geben – die Instrumente zeigen Geschwindigkeit oder Hindernisse an. Wer das exklusive Cockpit allerdings für seine Yacht erwerben will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen – bislang ist es ein Unikat.

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Mark Ital
Telefon: 07 11/9 70-36 44
Fax: 07 11/9 70-39 99 
mai@teg.fhg.de

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

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Dr. Johannes Ehrlenspiel idw

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