Unternehmen halten trotz Krise Personal in bisher nicht gekanntem Ausmaß
„Die Unternehmen nutzen interne Strategien der Anpassung des Personaleinsatzes an die verschlechterte Auftragslage in bisher nicht gekanntem Ausmaß“, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Statt Personen zu entlassen, werde die Auslastung der Beschäftigten verringert – vor allem durch Kurzarbeit, Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit, Abbau von Überstunden und eine Reduzierung der Guthaben auf den Arbeitszeitkonten.
Im Jahresdurchschnitt 2009 wird es daher selbst bei einer Schrumpfung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um sechs Prozent nur 3,7 Millionen Arbeitslose geben, geht aus der aktuellen Arbeitsmarktprojektion des Instituts hervor. Dies wäre angesichts der Schwere der Wirtschaftskrise ein sehr moderater Anstieg um 430.000 gegenüber 2008.
Neben dem Halten der Arbeitskräfte durch die Unternehmen wirke auch der Rückgang des Arbeitskräfteangebots dem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegen, so die IAB-Studie. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde es um rund 150.000 Personen sinken.
Ab Herbst 2009 sei allerdings dennoch ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. „Die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung dürften dann ausgereizt sein“, schreiben die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Im Jahr 2010 werden durchschnittlich nur noch 500.000 statt derzeit 1,1 Millionen Personen in Kurzarbeit sein. Das IAB prognostiziert für 2010 einen Anstieg um rund 800.000 auf 4,5 Millionen Arbeitslose im Jahresdurchschnitt.
Die IAB-Arbeitsmarktprojektion im Internet: http://doku.iab.de/grauepap/2009/proj0609.pdf.
Interview-O-Töne von Sabine Klinger, Leiterin des Forschungsbereichs Prognosen und Strukturanalysen, stehen unter http://www.iab.de/audiodienst zum Download bereit.
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