Erst in den USA, jetzt auch in Deutschland: Preisnachlässe bei Coupons sind bei Verbrauchern beliebt

Neue Studie hat Wünsche der Konsumenten bei Coupons untersucht – Art des Rabatts ist für den Verbraucher wichtigstes Kriterium


Die „Schnipsel-Jagd“ ist in den USA bereits zum Volkssport Nummer eins avanciert, dort bekannt unter dem Namen Couponing. Als Erfinder des Couponing gilt der Drogist Asa Chandler, der 1894 den Absatz seiner coffeinhaltigen Limonade namens Coca-Cola durch handgemalte Zettelchen zu stimulieren versuchte. Die US-Amerikaner sammeln Coupons in Form von Gutscheinen und Rabattmarken, wo immer möglich. Und das sehr erfolgreich: Im Mutterland der Coupons verteilen jährlich über 2000 Hersteller mehr als 240 Milliarden dieser Gutscheine. Etwa 4 Milliarden davon geben die „Ausschneider“ tatsächlich in Zahlung.

Auch in Deutschland erfreut sich diese Form der Verkaufsförderung immer größerer Beliebtheit. Die „Couponmanie“ hat inzwischen Kaufhäuser, Lebensmittelketten, Gastronomie und viele andere Bereiche erfasst. „Ich liebe es“ heißt der neue Slogan von McDonald’s, mit dem die Fast-Food-Kette Werbung für ihre Burger macht. „Zwei Big Mäc zum Preis für einen“ sind der Renner bei der jungen Zielgruppe ebenso wie „50% Ersparnis auf das Super Spar Menü mit Royal TS“. Ob 50 Prozent Rabatt für eine Tüte Pommes mit Cola beim Konkurrenten Burger King oder 30 Prozent Preisnachlass auf die Pauschalreise zum Ballermann: Die verlockenden Rabattgutscheine erobern inzwischen auch den deutschen Markt. Doch was macht einen kundengerechten Coupon aus? Wie muss er gestaltet werden, damit der Kunde ihn nutzt?

Der Lehrstuhl für ABWL und Marketing I der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist der Frage nachgegangen, welche Wünsche bzw. Anforderungen die Verbraucher an die Gestaltung von Coupons richten.

Die Studie bestätigt die im Vergleich zu den USA noch relativ geringe Verbreitung der Gutscheine in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 40 Prozent der Befragten noch nie einen Coupon genutzt haben. 60 Prozent gaben an, bereits einen Gutschein eingelöst zu haben. Befragt man die Konsumenten nach den Gründen für die Verwendung von Coupons, so steht der Effekt des Geldsparens an erster Stelle. Über drei Viertel der Befragten würden Coupons nutzen, wenn Sie dadurch Rabatte eingeräumt bekämen und Geld sparen könnten. 9 Prozent der Befragten wären sogar bereit, wegen eines Coupons ein völlig neues Produkt auszuprobieren.

Das für den Verbraucher mit Abstand wichtigste Merkmal eines Coupons ist die Art des Rabatts. Hierbei bevorzugen die Konsumenten Nachlässe im Preis vor den Produktzugaben. Treuepunkte hingegen sind weitaus weniger beliebt als Preisnachlässe und Produktzugaben. Als weiteres Ergebnis der Untersuchung ist festzuhalten, dass über 80 Prozent der Kunden keine persönlichen Daten wie zum Beispiel Adresse oder Telefonnummer auf dem Coupon angeben möchten, wobei Frauen tendenziell eher hierzu bereit sind als Männer.

„In Deutschland ist Couponing noch sehr neu. Der Verbraucher muss sich an diese Art der Verkaufsförderung noch gewöhnen“, so Univ.-Prof. Dr. Frank Huber von der Universität Mainz. „Die rasante Entwicklung des Couponings in den wenigen Jahren seit dem Fall des Rabattgesetzes zeigt uns, dass diese Art der Verkaufsförderung auch in Deutschland ein ernstzunehmendes Instrument im Wettbewerb um die Gunst der Kunden sein wird. Die Verbraucher können sich auf weitere Rabatte freuen.“

Eine Zusammenfassung der Studie ist am Lehrstuhl erhältlich.

Kontakt und Informationen:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professur für Betriebswirtschaftslehre und Marketing I
Univ.-Prof. Dr. Frank Huber
Tel. 06131 39-22227
Fax 06131 39-23727
E-Mail: huber@marketing-mainz.de

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Petra Giegerich idw

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