Neues europäisches Verbundprojekt AMBER: Die Küstenzone der Ostsee im Jahr 2100

Das soll nun mit dem neuen europäischen Verbundprojekt AMBER anders werden. Das Projekt wird durch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde koordiniert.

Ein Konsortium aus neun Forschungsinstituten aus Schweden, Finnland, Litauen, Polen und Deutschland hat sich unter dem Dach von AMBER (Assessment and Modelling Baltic Ecosystem Response) zusammengefunden, um zu untersuchen, welchen gekoppelten Effekt die Klimaänderung auf der einen Seite und Änderungen in der Landnutzung auf der anderen Seite für den Nährstoffhaushalt im Küstenraum der Ostsee haben.

„Die Überdüngung gehört zu den größten Problemen der Ostsee“, berichtet der Ozeanograph PD Dr. Joachim Dippner, wissenschaftlicher Koordinator von AMBER. „Sie wird sowohl von der Klimaänderung als auch durch eine geänderte Landnutzung im Einzugsgebiet beeinflusst. Die grundsätzliche Frage ist, ob sich die beiden Effekte als getrennte Signale erkennen lassen.

Wenn das gelingt, so werden wir unter der Annahme ganz bestimmter Klimaänderungs- und Landnutzungsszenarien auch einen Blick in das Jahr 2100 wagen können.“

Vorher müssen jedoch erst noch ein einige offene Fragen geklärt werden: historische Langzeitmessungen werden analysiert und mit gezielten Messungen werden bislang unbekannte Größen wie Grundwassereinträge von Nährstoffen oder Flusswassereinträge gelöster organischer Substanz ermittelt.

Mit Hilfe der durch gekoppelte Modellierung errechneten Szenarien zukünftiger Zustände, will das Konsortium in den kommenden drei Jahren Handlungsempfehlungen für Politiker und verbesserte Managementstrategien entwickeln.

AMBER wird im Rahmen des so genannten BONUS-Programmes finanziert. BONUS ist ein Zusammenschluss von Fördereinrichtungen aller Ostseeanrainerstaaten und der Europäischen Kommission. Der deutsche Anteil an AMBER wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.

Kontakt:
PD Dr. Joachim Dippner, Tel.: 0381 5197 229, joachim.dippner@io-warnemuende.de
Dr. Barbara Hentzsch, Tel.: 0381 5197 102, barbara.hentzsch@io-warnemuende.de
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Seestr. 15, D-18119 Rostock

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Wie Gebäude das Mikrobiom und damit die menschliche Gesundheit beeinflussen

Führende internationale Forschende unter Federführung von Kiel Life Science-Sprecher Professor Thomas Bosch von der CAU beschreiben eine völlig neue Dimension der Mikrobiomforschung und weisen auf die bislang kaum untersuchten Auswirkungen…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Partner & Förderer